Mit den Atomkraftwerken Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C gehen Ende des Jahres drei der letzten sechs AKW in Deutschland vom Netz. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt das überfällige Ende der veralteten und gefährlichen AKW. Der BUND appelliert an die neue Bundesregierung, nun auch den vollständigen Atomausstieg zügig umzusetzen. Atomausstieg und Klimaschutz sind kein Widerspruch.
Michael Grittmann, stellvertretender Vorsitzender des BUND: „Das Aus für diese drei Atomkraftwerke ist ein wichtiger Etappensieg im deutschen Atomausstieg. Jahrzehnte haben wir auf die unzureichenden und teilweise mangelhaften Sicherheitssysteme der AKW hingewiesen. Die neue Bundesregierung muss jetzt die naturverträgliche Energiewende weiter vorantreiben und gleichzeitig alle noch laufenden Atomanlagen in Deutschland abschalten. Zu einem vollständigen Atomausstieg gehört auch die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen.“
Von einer Feierstimmung in Anbetracht der Abschaltung von drei Atomkraftwerken kann beim BUND Saar aber keine Rede sein. Unmittelbar hinter der Landesgrenze sind in Cattenom vier Reaktoren am Netz. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, weil Frankreich nicht nur weiter an der Atomkraft festhält, sondern auch noch erreichen will, dass die Atomkraft trotz des ungelösten Endlagerproblems in der EU als „nachhaltig“ eingestuft werden soll. Obwohl Atomkraftwerke extrem teuer sind, ihr Betrieb mit enormen Risiken verbunden und eine dauerhafte Lagerung des Atommülls nicht in Sicht ist, wollen viele Länder die Atomkraft weiter ausbauen. In Anbetracht der sehr langen Bauzeiten wird man die Erderwärmung mit dieser Technologie nicht retten können.
Quelle: BUND Saar