„Graue Energie“ wird landläufig die Verwendung von Beton und zementbasierten Baustoffen im Siedlungs- und Gewerbebau genannt. 1 t Beton emittiert allein in der Herstellung 680 kg CO2 (Quelle: Verband Deutsche Zementindustrie), dazu kommen CO2-Emissionen für den Transport des Betons bis zur Baustelle und dessen Verarbeitung.
Weitere CO2-Emissionen fallen bei der Herstellung von Stahl, Glas, Aluminium und anderen beim Bau verwendeten Materialien an.
Ein Bau wie das 2022 errichtete neue „Quartier Ulanenkaserne“ in Saarbrücken erfordert mehr als 200.000 t Beton zu seiner Errichtung einschließlich der Fundamente.
Trotz des seit 2019 für Saarbrücken geltenden Klimanotstandes werden somit allein für diesen Bau im Jahre 2022 deutlich mehr als 150.000 t CO2 emittiert (alle Baumaterialien und Arbeiten zusammen geschätzt). Da laut Klimaschutzkonzept der LHS Saarbrücken 2019 jede*r Bürger*in etwa 9,4 t CO2-Äquivalent im Jahr emittiert, entsprechen die CO2-Emissionen allein für diese Baustelle den Emissionen von über 15.000 Personen.
Der BUND Saarbrücken fordert eine Abkehr von dieser klimaschädigenden Bauweise. In Zeiten des Klimanotstandes stehen alternative, das Klima schonende Baumaterialien und -verfahren zur Verfügung. Das soeben erschienene Jahrbuch 2023 des BUND „Ökologisch Bauen & Renovieren“ zeigt Alternativen auf, die allesamt erprobt und bezahlbar sind.
Dem Ziel, umweltschädliche „graue Energie“ zu vermeiden, dient auch der BUND-Leitfaden „BAUEN UND WOHNEN IN ZEITEN DES KLIMANOTSTANDES“ der unter https://saarbruecken.bund.net/info/archiv/ heruntergeladen werden kann.
Auch 2023 wird die BUND Ortsgruppe Saarbrücken an diesem wichtigen Thema weiter arbeiten und lädt alle Mitglieder zur Mitarbeit ein.
Foto: Karsten Bach