Das Netzwerk für Demokratie und Courage Saar e.V. (NDC Saar) wird nach aktuellem Stand ab 2025 nicht mehr im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! gefördert. Seit 2002 hat das NDC Saar Projekttage an saarländischen Schulen zu Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Antiziganismus und couragiertem Handeln durchgeführt. In dieser Zeit wurden mehr als 900 Projekttage an weiterführenden Schulen angeboten, bei denen fast 18.000 Schülerinnen und Schüler erreicht wurden. Zudem hat das Netzwerk zahlreiche ehrenamtliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für diese Arbeit qualifiziert.
Das Auslaufen des Modellprojekts „Remember – Erinnerung muss gelebt werden!“ gefährdet nun die Bildungsarbeit des NDC Saar im Bereich Antiziganismus und Gedenkstättenarbeit. In den letzten vier Jahren konnte das Netzwerk durch das Projekt Gedenkstättenprojekte für die Neue Bremm und das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof realisieren. Mit dem Wegfall der Förderung ist nicht nur diese Arbeit, sondern auch der Kernbestandteil der Aktivitäten des Netzwerks bedroht.
„Ohne finanzielle Mittel können wir unsere wichtige Bildungsarbeit nicht fortsetzen. Uns fehlen die Mittel, um hauptamtliche Mitarbeiter zu beschäftigen und die gesamte Struktur aufrechtzuerhalten“, erklärte Benedikt Sartorius, 1. Vorsitzender des NDC Saar e.V. Er äußerte Unverständnis über die Entscheidung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und betonte die Bedeutung der Arbeit des Netzwerks für die Region. Sartorius hofft, dass die Bundesregierung das Förderprogramm nachträglich aufstockt: „In Zeiten, in denen demokratiefeindliche Kräfte immer stärker werden, darf bei der Demokratieförderung auf keinen Fall gespart werden.“