Die Bundesnetzagentur hat den Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber für das Wasserstoff-Kernnetz genehmigt, der am 22. Juli 2024 eingereicht wurde. Mit dieser Entscheidung wird ein wichtiger Schritt zur Vernetzung zentraler Wasserstoffstandorte in Deutschland unternommen. Die Genehmigung umfasst unter anderem das Projekt „mosaHYc“, eine rund 90 Kilometer lange Wasserstoff-Leitung, die grenzüberschreitend von den Gasnetzbetreibern Creos Deutschland und GRTgaz (Frankreich) realisiert wird. Ziel des Kernnetzes ist es, Erzeugungszentren, Importpunkte, Speicher und Abnehmer in der Industrie miteinander zu verbinden.
Reaktionen aus der Politik und Wirtschaft
Saarlands Wirtschaftsminister Jürgen Barke begrüßt die Entscheidung als positiven Impuls für die Region. „Die Anbindung des Saarlandes an das Wasserstoff-Kernnetz bringt uns einen entscheidenden Schritt näher, Wasserstoff in großen Mengen zu produzieren und zu transportieren. Die grenzüberschreitende Leitung mosaHYc wird zur zentralen Versorgungsader für klimaneutralen Wasserstoff und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie“, erklärte Barke.
Auch Bettina Hübschen, Geschäftsführerin der Saarländischen Wasserstoffagentur H2Saar, äußerte sich erfreut: „Die Genehmigung ist eine großartige Nachricht für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. Mit der Anbindung des Saarlandes wird das mosaHYc-Projekt wie geplant umgesetzt.“ Sie betonte zudem die Bedeutung der Einbindung der Iqony-Kraftwerke in Bexbach und Quierschied im weiteren Netzentwicklungsplan.
Creos Deutschland: Ausbau entlang der Saarland-Achse
Die Bundesnetzagentur genehmigte der Creos Deutschland rund 90 Kilometer an Leitungen im Wasserstoff-Kernnetz. Diese umfassen etwa 40 Kilometer für das mosaHYc-Projekt sowie einen zusätzlichen Abschnitt entlang der Achse Seyweiler – Saarbrücken – Völklingen – Dillingen. Ein Großteil der Leitungen muss neu errichtet werden, um die Gasversorgung während der Übergangsphase sicherzustellen.
Frank Gawantka, Geschäftsführer der Creos Deutschland, betont die Bedeutung der Planungs- und Investitionssicherheit, die nun für Netzbetreiber, Industrie und Stadtwerke geschaffen wurde. „Mit der Mitwirkung am Wasserstoff-Kernnetz haben wir den Spielraum, zukünftige Entwicklungen in Produktionsprozessen und kommunalen Wärmeplanungen mit Wasserstoff zu begleiten“, so Gawantka.
Jens Apelt, ebenfalls Geschäftsführer der Creos Deutschland, unterstreicht die langfristige Planbarkeit für die Industrie: „Durch das Kernnetz können wir die Versorgung mit Wasserstoff und Erdgas sicherstellen, ohne dass die ersten Wasserstoff-Kunden finanziell überfordert werden.“ Ein besonderes Finanzierungsmodell soll gewährleisten, dass Leitungen errichtet oder umgestellt werden, auch wenn die Auslastung zu Beginn noch gering ist.
Zukunftsvision für das Saarland
Mit der Integration des Saarlandes in das Wasserstoff-Kernnetz wird ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung der Region und zur Sicherung der Energieversorgung geleistet. Durch den Ausbau des Leitungsnetzes und die grenzüberschreitende Kooperation sollen Bedarfszentren effizient erschlossen und die Umstellung von fossilen Energieträgern auf Wasserstoff langfristig unterstützt werden.