Er erhält die Auszeichnung für seinen großen ehrenamtlichen Einsatz um das Gemeinwesen im Saarland und bundesweit sowie seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung.
Seit 1976 ist Rudolf Herrmann als Mitglied des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) und seit 1984 als Mandatsträger des Verbandes auf Kreisebene aktiv. Nachdem er sieben Jahre lang das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der Landesgruppe Saarland bekleidete, wurde er 2018 zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Verdiensten zählen unter anderem die Erweiterung und Niveausteigerung des sicherheitspolitischen Bildungsangebots sowie die Planung, Organisation, Unterstützung und Durchführung vieler Initiativen und Einsätze für lokale wohltätige Zwecke.
Des Weiteren hat er sich in außerordentlichem Maße für die zivil-militärische Verständigung und Verbindung eingesetzt. In seiner Funktion als stellvertretender Landesvorsitzender initiierte er beispielsweise eine mittlerweile seit 26 Jahren andauernde Patenschaft der Stadt Lebach mit der militärischen Einheit des Marinestützpunktes Eckernförde. Damit leistete er einen wesentlichen Beitrag für die Förderung der Sichtbarkeit, Akzeptanz und des Verständnisses in der saarländischen Zivilgesellschaft für die Bundeswehr im Allgemeinen und die Einheit im Besonderen.
Durch seine Kompetenz und sein Engagement hat Rudolf Herrmann außerdem dafür gesorgt, dass die sicherheitspolitischen Informations- und Austauschveranstaltungen der Landesgruppe Saarland des VdRBw, die er seit 20 Jahren organisiert, deutschlandweit für ihr hohes Niveau bekannt und geschätzt werden. Dort wird lokalen Akteuren durch die Sensibilisierung für die erarbeiteten und diskutierten Themenkomplexe das Wissen vermittelt, wie sie sich erfolgreich für die saarländische Sicherheit einbringen können.
1993 leistete er hervorragende Arbeit und erwarb sich entsprechend große Anerkennung für seinen Einsatz bei der Flutkatastrophe in Lebach 1993, bei der er als Reservist zwei Tage lang das Kommando über 30 aktive Soldaten hatte und mit ihnen gemeinsam das Sparkassengebäude vor den Fluten schützte.
Ganz besonders verdient gemacht hat sich Rudolf Herrmann um die deutsch-französische Verständigung. So war er maßgeblich daran beteiligt, die lokal getragene Erinnerungskultur im saarländisch-französischen Grenzgebiet mit Leben zur füllen und damit die historisch bedeutsame Freundschaft der beiden Länder zu vertiefen. Er trat beispielsweise beinahe jedes Jahr bei den Feierlichkeiten des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Bundeswehr zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt an den Soldatengräbern auf den Spicherer Höhen als Redner auf, unter anderem auch vor internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Militär und Politik.
„Hermann Gmeiner, Gründer der SOS-Kinderdörfer, äußerte einst den Satz: ‚Alles Große in dieser Welt entsteht dort, wo jemand mehr tut, als er tun muss.‘ Vor diesem Hintergrund ist es also mehr als berechtigt zu sagen, dass Rudolf Herrmann mit seinem Wirken wahrhaftig Großes geleistet hat! Er hat Jahrzehnte seines Lebens investiert, um das Wohl der Gesellschaft zu fördern, und dabei außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement weit über das normale Maß hinaus und zusätzlich über Ländergrenzen hinweg gezeigt. Aus diesem Grund ist es mir eine große Freude, diesem besonderen Menschen das Bundesverdienstkreuz als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung zu überreichen“, so Innenminister Reinhold Jost in seiner Laudatio.
Allgemeines zur Auszeichnung
Im Jahr 1951, zwei Jahre nach Verkündung des Grundgesetzes und den ersten Wahlen zum Bundestag nach Kriegsende, stiftete der damalige Bundespräsident Theodor Heuss den Bundesverdienstorden.
Mit der Stiftung des Ordens sollen politische und wirtschaftliche, soziale und geistige Leistungen sowie besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise um das Gemeinwohl gewürdigt werden. Damit erhalten Bürgerinnen und Bürger für ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine offizielle Auszeichnung.
Seit nun 70 Jahren haben einflussreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie zahllose Bürgerinnen und Bürger, die in ihrem direkten Umfeld politisch oder sozial wirkten, diese höchste Anerkennung unseres Landes erhalten.
Quelle: Ministerium für Inneres, Bauen und Sport