Wie aus der Presse zu erfahren war, steht der Neubau einer der Saarlandhalle entsprechenden Multifunktionshalle zur Disposition. Ein externes Gutachten soll auch deshalb eine Neubewertung der Gesamtsituation vornehmen, weil die Congresshalle jedes Jahr hohe Defizite verursacht. Vergleichend sollen zwei Konzepte geprüft werden: Ein Konzept beinhaltet ausschließlich die sanierte Congresshalle samt Erweiterungsbau; das alternative Konzept sieht zusätzlich einen Neubau der Saarlandhalle vor.
Neu ist dabei, dass man evtl. bereit ist, das Zwei-Hallen-Konzept aufzugeben, was bunt.saarBrücken begrüßt. Für die weitere Entwicklung des Stadtteils Brebach beispielsweise wäre es katastrophal, wenn der Stadtrat die Saarlandhalle dort ansiedeln würde. Wertvoller innerstädtischer Raum würde damit nicht für eine nachhaltige Entwicklung, sondern nur für gelegentliche Veranstaltungen genutzt. Die deutlich schlechtere Verkehrsanbindung würde dazu führen, dass der Stadtteil bei Veranstaltungen vom Autoverkehr überflutet wird. Für eine Stadt, die eine Vorreiterrolle bei der Verkehrswende spielen will, verbieten sich solche Gedankenspiele.
So, wie die Congresshalle derzeit geplant ist, bietet sie mit 1.200 Plätzen allerdings keinen vollständigen Ersatz für die Saarlandhalle. Wenn der Erweiterungsbau jedoch als Multifunktionshalle konzipiert und gebaut würde, könnten dort ca. 6.000 Zuschauer Platz finden. Damit wäre sie nur unwesentlich kleiner als der große Saal der Rockhal in Esch sur Alzette. Der Standort der Congresshalle ist insbesondere wegen der Nähe zum Hauptbahnhof auch für eine Veranstaltungshalle optimal. Dadurch könnten zusätzlicher Autoverkehr und Flächenverbrauch durch Parkplätze vermieden werden.
bunt.saarBrücken hält es schon aufgrund der desolaten Finanzsituation von Stadt und Land für erforderlich, Abschied von einem zusätzlichen Neubau der Saarlandhalle zu nehmen. Des Weiteren sollte geklärt werden, ob sich der Erweiterungsbau der Congresshalle über dem bestehenden Parkhaus errichten ließe, um die weitere Versiegelung von Flächen zu vermeiden. Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass man den defizitären Betrieb der CCS durch die Kombination von Messe- und Kulturbetrieb zu verringern versucht. Fraglich ist, ob es den zuständigen Stellen überhaupt gelingt, die überregionalen Zuschüsse fristgemäß bis 2026 zuverbauen.
Quelle: bunt.saar