Angesichts eines zunehmenden Arzneimittelmangels im Saarland hat Alwin Theobald, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, ein Pilotprojekt für ein Umschlaglager für Arzneimittel, Medikamente und medizinisches Zubehör vorgeschlagen. Theobald betonte die Dringlichkeit der Lage, insbesondere in Bezug auf bestimmte Antibiotika und Fiebersäfte für Kinder.
„Der Arzneimittelmangel im Saarland nimmt bedrohliche Ausmaße an“, warnte Theobald. „Kinder müssen nun stationär behandelt werden, da Alternativpräparate nicht wirksam sind. Das ist eine untragbare Situation.“
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hatte Theobald die Landesregierung zur Stellungnahme aufgefordert. Die Antwort im Februar besagte, dass der Regierung kein genereller Arzneimittelmangel bekannt sei. Nach Angaben von Theobald hat sich die Situation seitdem jedoch weiter verschärft: „Im Februar waren 380 Medikamente nicht lieferbar, mittlerweile sind es fast 500. Die Regale in den Apotheken sind leer. Die Apotheker schreiben Brandbriefe, aber der Gesundheitsminister bleibt inaktiv.“
Theobald plädiert für eine Rückkehr zur Lagerhaltung, wie sie bis in die 1980er Jahre als Teil der Daseinsvorsorge üblich war. Er schlägt vor, ein Lager für Arzneimittel, Medikamente und medizinisches Zubehör einzurichten, das als Umschlagplatz fungiert. „Wenn wir die Beteiligung vieler Träger erreichen, weitere Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung gewinnen und die Möglichkeiten der Digitalisierung effektiv nutzen, können wir es schaffen“, betonte er. „Das Saarland könnte in diesem Bereich Vorreiter und gutes Beispiel sein.“
Der Aufruf der CDU unterstreicht die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, innovative Lösungen zu finden, um den Mangel an lebenswichtigen Medikamenten und medizinischem Zubehör zu bewältigen. Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung und der Gesundheitsminister auf diesen Vorschlag reagieren werden.