In der anhaltenden Debatte um die Schließung der Geburtshilfeabteilung im Merziger Krankenhaus hat CDU-Generalsekretär Frank Wagner das saarländische Gesundheitsministerium zur ernsthaften Erwägung eines Alternativkonzepts aufgefordert. Nachdem der Merziger Oberbürgermeister Marcus Hoffeld die Idee eines hebammengeleiteten „Geburtshauses Plus“ präsentierte, wurde dieser Vorschlag von Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung als unseriös bezeichnet und zurückgewiesen.
Wagner, der auch als Merziger Landtagsabgeordneter fungiert, kritisiert diese Reaktion scharf. „Die lapidare Ablehnung des Ministeriums ohne vorherige Prüfung des Vorschlags ist der eigentliche unseriöse Akt,“ erläutert Wagner und unterstreicht die Notwendigkeit, das Konzept eines „Geburtshauses Plus“ ernsthaft in Betracht zu ziehen. Dieses Modell sieht einen Kooperationsvertrag mit der Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) vor und würde die gynäkologische Expertise bei Bedarf in den Hebammen-geleiteten Geburtsvorgang integrieren.
Wagner betont, dass der Landkreis bereits Unterstützung für das Klinikum Merzig geleistet hat und nun ein alternativer Lösungsansatz erforderlich sei, um Frauen die Möglichkeit zu geben, weiterhin im Landkreis zu entbinden. Er fordert das Gesundheitsministerium auf, das Angebot der Stadt Merzig zu diskutieren und nicht vorschnell abzulehnen.
Abschließend wirft Wagner Minister Jung vor, ein vorgeschlagenes Unterstützungsangebot von 3 Millionen Euro nicht wie versprochen einzusetzen. Die CDU fordert das Ministerium auf, das Versprechen einer Unterstützung einzulösen und dem „Geburtshaus Plus“ Konzept eine Chance zu geben. Die Zukunft der Geburtshilfe in Merzig hängt von dieser Entscheidung ab und verlangt von der Landespolitik eine aufgeschlossene und innovative Haltung.