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Seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen wieder leicht an. Während das Saarland ab dem 23. Juli weiter gelockert hat, mehren sich deutschlandweit die Anzeichen für Verschärfungen. Droht mit der vierten Welle womöglich ein neuer Lockdown?
Saarland macht sich locker
Mit Inkrafttreten der neuen Verordnung zum 23. Juli wird das Leben für zahlreiche Einrichtungen im Bundesland leichter. Der enorme bürokratische Aufwand der Kontaktverfolgung entfällt für Museen, Galerien und Gedenkstätten. Erfreulich für Brautpaare: Bei standesamtlichen Hochzeiten entfällt am festen Sitzplatz die Pflicht zum Tragen einer Maske. Auch Zocker dürfen in den Spielhallen wieder ohne Maske vor den Automaten Platz nehmen. Ansonsten bleibt beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorerst alles beim Alten
Die neue Verordnung gilt vorerst bis 5. August. Ob sie darüber hinaus verlängert wird, ist derzeit noch unklar. Wie im restlichen Deutschland steigen auch im Saarland die Fallzahlen und die Inzidenz liegt nun wieder bei 19,3. Da hilft auch ein bundesweiter Spitzenplatz bei den Impfquoten nichts. Kein Wunder, dass sich ein leichtes Unwohlsein in den von den früheren Lockdowns stark betroffenen Branchen Gastronomie und Kultur ausbreitet. Derzeit gilt nämlich weiterhin, dass Verschärfungen ausschließlich an die Inzidenzzahl gekoppelt sind, obwohl diese dank steigender Impfungen immer mehr an Aussagekraft verliert.
Wann kommt die Wende bei der Bewertung?
Schon am 12. Juli berichtete die BILD-Zeitung von Plänen des Robert-Koch-Institutes, die Inzidenz nicht mehr als alleinigen Maßstab heranzuziehen. Vor allem die Anzahl der Hospitalisierungen und der belegten Intensivbetten soll in Zukunft mehr Bedeutung gewinnen. Hier hilft ein Blick über den Kanal ins Vereinigte Königreich, wo die Delta-Variante zuletzt für einen rasanten Anstieg der Infektionen führte. Zugleich blieb die Zahl der Hospitalisierungen und die Zahl der Todesfälle weit unter denen Zahlen der letzten Welle im Winter und Frühling. Ab wann neue Richtwerte in Deutschland eingeführt werden, ist derzeit jedoch noch unklar.
Luftfilter für saarländische Schulen
Noch bis Ende August können saarländische Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern die Sommerferien genießen. Doch auch über den Schulen hängt nach wie vor das Damoklesschwert des Wechselunterrichtes und anderer Einschränkungen. Vor Beginn der Ferien erhielten Familien Testkits, die am letzten Ferientag und am ersten Schultag zu Hause angewendet werden sollen. Derweil hoffen Schülerinnen und Schüler auf Luftfilter, die den Präsenzunterricht sichern sollen. Nachdem zwei Drittel der Kommunen auf den Abruf der bereitgestellten Fördermittel verzichtete, stellte das Innenministerium pauschale Mittel bereit. Wie viele Luftfilter während der Sommerferien wirklich installiert werden, bleibt abzuwarten.
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