Nach holprigen Start mit Windhundprinzip und überlasteten Hotlines haben die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium einige Änderungen auf den Weg gebracht. Ab kommendem Montag (11.1.21), 7 Uhr, wird eine Warteliste eingeführt, was den Druck aus dem System nehmen dürfte. Um tatsächlich alle Impfwilligen der ersten Priorisierungsgruppe zu erreichen, erklärten sich darüber hinaus die saarländischen Gemeinden dazu bereit, alle Betreffenden direkt anzuschreiben. „Die Infopakete sind unterwegs“ kündigte Staatssekretär Stephan Kolling an.
Einen anderen Punkt, der eine dringende Klärung bedarf, brachte Mechthild Hoffmann vom bpa SAARLAND (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.) hervor: Sie habe von mehreren Fällen erfahren, in denen Personen, die bereits eine COVID-19-Erkrankung durchgestanden haben, die Impfung verweigert wurde, obwohl sie dies ausdrücklich wollten. Diese Angelegenheit will Monika Bachmann selbst klären, nachdem weder Referatsleiter Bernd Schnabel noch Staatssekretär Stephan Kolling schlüssige Antworten liefern konnten.
Viele Probleme führten Bachmann und ihre Mitarbeiter auf das Fehlen ausreichender Mengen Impfstoffs zurück. Dennoch liege man in allen Statistiken weit vor den Nachbarn aus Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Ende nächster Woche soll zudem der neu zugelassene Impfstoff von Moderna verfügbar sein, so dass die Impfungen ausgeweitet werden könnten. Kapazitätsprobleme sieht die Ministerin auf absehbare Zeit nicht. Sie schätzt, dass in Folge der Erhöhung der Impfstoffproduktion und der Zulassung weiterer Präparate ab dem Sommer alle priorisierten Gruppen versorgt sind, so dass die große Masse geimpft werden kann. Nebenwirkungen wurden übrigens bei den bisher mehr als 7000 Impfungen nicht registriert.