StartFeatureCorona: Kommunikation ist alles

Corona: Kommunikation ist alles

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Wenige Tage nach dem Schulbeginn im Saarland schossen überall Nachrichten über Coronafälle in den unterschiedlichste Orten durch die Nachrichten. Eine Meldung betraf die Paul-Weber-Schule in Homburg. Auch dort war eine Person mit COVID 19 Befund festgestellt worden. Das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises habe sofort alle Schülerinnen und Schüler der betroffenen Klasse nach Hause geschickt, ebenso alle Lehrer, die Kontakt in die Klassenstufe hatten. Darüber hinaus habe sich die Schule „vorbildlich“ auf den Schulbeginn mit den entsprechenden Maßnahmen vorbereitet.

Am selben Abend erhalten wir eine Nachricht, die das Gegenteil behauptet: Die Zustände seien „unerträglich“. Es gäbe „1000 Schüler im Regelbetrieb. Fenster, die nicht geöffnet werden können, weil defekt. Abstandsregeln im Unterricht ausgesetzt, 24 Schüler mit Lehrer in einem Raum.“

Das nahmen wir zum Anlass, den Schulleiter anzuschreiben und um einen Termin vor Ort zu bitten. Herr Opp antwortete auch ganz schnell am nächsten morgen, allerdings nicht zur Sache: „Es ist leider nicht möglich den Termin wahrzunehmen“. Kein Problem, er könne sich ja schriftlich dazu äußern. Doch das wollte Hans-Joerg Opp wohl nicht. Jedenfalls hat uns keine weitere Nachricht von ihm erreicht.

Das machte uns stutzig. Also fragten wir beim Bildungsministerium an, das schlicht abwimmelte: 1. Sei der Schulträger, also der Kreis, zuständig und 2. „habe sich die Schule bei der „Umsetzung des aktuellen Musterhygieneplans Saarland, vor Ferienende vorbildlich vorbereitet“. Kurz: Man ist zwar nicht zuständig, aber die Schule habe sich vorbildlich vorbereitet.

So schürt man Misstrauen: Der verantwortliche Schulleiter hüllt sich in Schweigen und seine oberste Behörde leiert beschwichtigende Formulierungen daher. Also haben wir verschiedene Politiker und Institutionen um eine Stellungnahme gebeten. Montags darauf meldete sich schließlich die Pressestelle des Saarpfalz-Kreises, des Schulträgers also, mit einer Stellungnahme des Landrates:

„Das Schulleitungsteam am Berufsbildungszentrum Homburg ist sensibilisiert und handelt nach dem Musterhygieneplan für Schulen. Der Hinweis wurde von der Schulaufsicht sowie vom für die räumliche Ausstattung der Schulen zuständigen Träger, dem Saarpfalz-Kreis, geprüft. Demnach findet am Berufsbildungszentrum Homburg (Paul-Weber-Schule) in Räumlichkeiten, die nicht den geltenden Vorgaben entsprechen, kein Unterricht statt. Änderungen der Vorgaben des Musterhygieneplans für die Schulen sind derzeit nicht vorgesehen.“

Das ist wenig konkret: Wurde Unterricht in Klassen abgehalten, in denen man die Fenster nicht öffnen konnte? Seit Montag wohl nicht mehr. Der Satz mit den „Änderungen der Vorgaben des Musterhygieneplans“ dürfte sich auf die Anzahl der Schüler und Lehrer beziehen, denn in der Vorschrift wird kein Mindestabstand wie etwa bei Veranstaltungen festgelegt:

„Da Lehrkräfte in der Regel in verschiedenen Lerngruppen eingesetzt sind, wird
empfohlen, dass sie einen Abstand von 1,50 m zu anderen Personen – auch in der
Klasse zu Schüler*innen – möglichst einhalten.“

Das bedeutet: der Mindestabstand ist nicht verpflichtend einzuhalten.

Ein deutlich längerer Passus des Schreibens von Dr. Theophil Gallo befasst sich übrigens mit dem „anonymen Hinweisgeber“ und endet mit der Conclusio: „Pauschales Heruntermachen und Diskreditierungen helfen da nicht weiter, diese haben ja auch eine ganz andere Intention.“

Das war sicherlich nicht Sinn des Hinweisgebers. Es ging ihm um die Änderung der Situation, also um den Schutz von Schülern und Lehrern. Namen oder Verantwortliche wurden von ihm überhaupt nicht benannt. Hätte der Schulleiter offen kommuniziert, wäre auch von unserer Seite kein Misstrauen entstanden.

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