Von der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
seit Montag, 25. Januar 2021, gilt die neue Rechtsverordnung der Landesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Einige statistische Kennzahlen entwickeln sich endlich, wenn auch langsam, nach unten. Dennoch kann von Entwarnung noch lange keine Rede sein. Zum einen sind zwei wesentliche Zahlen, nämlich die der Todesfälle und der belegten Intensivbetten im Zusammenhang mit Covid-19 nach wie vor zu hoch – gerade im Saarland. Zum anderen hat sich das Virus weiterentwickelt und seine Waffen durch effizientere Mutationen geschärft.
Glauben Sie mir – genau wie Sie würde ich dieses leidvolle Thema liebend gerne ein für alle Mal abschließen. Das Virus, seine Mutationen und all das, was es an Negativem mit sich bringt, einfach ausblenden und mich endlich wieder so verhalten, wie ich es will und wie ich es vor dem Ausbruch der Pandemie gewohnt war. Doch mein Verstand sagt mir ganz klar, dass das nicht geht. Trotz des Überdrusses, der Einschränkungen, die an mancher Stelle widersprüchlich und ungerecht sind und des Unmutes darüber, den ich sehr gut nachvollziehen kann, weiß ich, dass vieles einfach sein muss. Schließlich geht es nicht um mich, sondern darum, möglichst viele Menschen vor einem schweren Krankheitsverlauf mit möglichen Langzeitfolgen oder gar dem Tod zu schützen. Gerade die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Virus natürlich auch nicht vor der Gemeinde Quierschied Halt macht. So hat der Ausbruch in einem lokalen Seniorenheim die Inzidenzzahlen schlagartig in die Höhe getrieben, auch in einer Kita ist das Virus schon aufgetreten.
In Relation zu dem, was wir mit etwas mehr Disziplin und Durchhaltevermögen an Leid verhindern können, sind die persönlichen Einbußen nach wie vor ein Preis, den wir zahlen sollten. Deshalb sollte alles dafür getan werden, dass die nach wie vor am schwersten Betroffenen im Einzelhandel, der Gastronomie und anderen Branchen, die zum Teil schon zugesagten finanziellen Hilfen erhalten, die sie benötigen, um diese Krise irgendwie zu überstehen. Nur so wird sich irgendwann rückblickend erklären lassen, weshalb kleine Läden schließen mussten, während große Ketten und Vollsortimenter weiter alles verkaufen durften.
Mit den Impfstoffen gibt es endlich den lang ersehnten Lichtblick. Sie sind die Waffe, mit der wir das zerstörerische Virus schlagen werden. In so kurzer Zeit sehr gut wirksame und sichere Impfstoffe entwickelt zu haben, ist eine starke Leistung und in dieser Art einmalig. Aber Sie haben Recht: Ja, an manchen Stellen ist auch hier nicht alles so gut und reibungslos gelaufen, wie wir es uns erhofft hatten. Es wurden Fehler gemacht. Auf Seiten der Politik, aber – und das gehört auch zur Wahrheit – auch von Menschen, die die Appelle und Gebote nicht ernstgenommen und sich nicht an die Regeln gehalten haben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns in den kommenden Wochen und Monaten wieder über Erleichterungen unterhalten könnten. Diese Perspektive motiviert mich, weiter durchzuhalten. Machen Sie mit, lassen Sie uns gemeinsam nicht verzagen, sondern uns in allen Bereichen konstruktiv einbringen. Nur dann können wir dieses so leidvolle Thema irgendwann wirklich abschließen.
Ihr Bürgermeister
Lutz Maurer