Im ehemaligen Dillinger Krankenhaus arbeiten mittlerweile gut 170 Menschen in Praxen und Verwaltung
Saarlouis/Dillingen. Seit Herbst 2014 hatte sich eine Projektgruppe mit der Frage der Nachnutzung des Klinikgebäudes in Dillingen beschäftigt. Damals teilte die Marienhaus Holding GmbH mit, dass die am Standort Dillingen verbliebenen Abteilungen (Innere Medizin und Neurologie) in das Marienhaus Klinikum nach Saarlouis umziehen werden. Dieser Schritt ist nunmehr Mitte Juni erfolgt. Die Projektgruppe der, neben Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg, Mitglieder der Stadtratsfraktionen, Vertreter des Fördervereins, der Kostenträger und der Marienhaus Unternehmensgruppe angehören, zog am Dienstagnachmittag Bilanz ihrer Arbeit. Und die fällt positiv aus.
In 14 Sitzungen, sechs Kleingruppen und in vielen Einzelgesprächen hatten die Mitglieder der Projektgruppe Ziele für die Nachnutzung des Dillinger Standortes definiert. „Die Projektgruppe hat gute Arbeit geleistet“, betonte Dr. Heinz-Jürgen Scheid, der Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung. Denn zumindest Altbau und Nebengebäude sind heute gut ausgelastet und mehr als 170 Frauen und Männer arbeiten hier. Vor allem: Es gibt hier ein beachtliches medizinisches Leistungsangebot. Neben einer orthopädischen Praxis und einer Praxis für Allgemeinmedizin sind im Krankenhaus-Altbau noch eine Radiologische Praxis, eine Zahnarztpraxis und eine Physiotherapeutische Praxis angesiedelt. In den Räumen der ehemaligen Chirurgischen Ambulanz hat sich Anfang April eine orthopädisch-unfallchirurgische Praxis angesiedelt. Auch die Bereitschaftsdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung hat hier ihren Sitz.
„Wir haben in Dillingen ein sehr gutes medizinisches Angebot. Die Umstrukturierung am Standort des ehemaligen Krankenhauses gibt uns die Möglichkeit, das Angebot zu erweitern und die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zu optimieren“, erklärte Franz-Josef Berg. Insofern habe die Projektgruppe gute Arbeit geleistet und die Weichen für die Zukunft gestellt.
Darüber hinaus hat die Marienhaus Unternehmensgruppe, neben dem Standort in Neuwied, in Dillingen mit der Zentralverwaltung Süd den zweiten Standort für ihre Finanzbuchhaltung und das Personalwesen eingerichtet. Auch die Verwaltung der Marienhaus Senioreneinrichtungen sowie das Facility- und das Baumanagement des Trägers sind hier angesiedelt. Weiterhin nutzt auch das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis das Gebäude, hat hier neben Teilen der Verwaltung auch die Elternschule eingerichtet.
Das Bettenhaus dagegen soll abgerissen werden, denn die Bausubstanz ist einfach zu schlecht. Parallel, so Dr. Heinz-Jürgen Scheid, prüft Marienhaus am Standort eine neue Zentralsterilisation für ihre saarländischen Kliniken bauen zu lassen. Im Gespräch ist ferner, im ehemaligen Krankenhaus ein sogenanntes Präventionszentrum anzusiedeln. Das sollte für die Menschen in der Stadt Dillingen Projekte und Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung initiieren. Wenngleich es am Dienstag das letzte Treffen der Projektgruppe in dieser Konstellation gewesen ist, so hat man jedoch vereinbart, weitere Kooperationen anzustreben und auch das Projekt „Gesundheitszentrum Dillingen“ am ehemaligen Dillinger Krankenhaus weiter voran zu bringen.