Das Saarland hat sich ein neues Ziel gesetzt: Es will das erste zertifizierte Fairtrade-Bundesland in Deutschland werden. Die Landesregierung hat am 2. Mai 2023 das Vorhaben „Faires Bundesland“ beschlossen und wird im Herbst 2023 eine Bewerbung zur Zertifizierung einreichen.
Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot betonte, dass die Saarländer:innen bereits heute eine starke Tradition des sozialen Engagements und der Solidarität besitzen. 74 Prozent der Saarländer:innen leben bereits in einer zertifizierten Fairtrade Town, was die Voraussetzung für die Bewerbung als Fairtrade Bundesland erfüllt.
Um die Zertifizierung als Fairtrade Bundesland zu erreichen, müssen sechs Kriterien erfüllt werden: Der Beschluss des Ministerrates, die Einrichtung einer Steuerungsgruppe, Fairtrade-Produkte, Bildung und Zivilgesellschaft, Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit sowie politische Arbeit zum fairen Handel.
Der Ministerrat hat beschlossen, ab dem 1. Juli 2023 in allen Ministerien fair gehandelten Kaffee und weitere fair gehandelte Produkte zu verwenden. Eine Steuerungsgruppe aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kommunen und Bildungsbereich wird die Aktivitäten im Saarland koordinieren.
Das Engagement der Saarländer:innen im Bereich fairer Handel, das bereits jetzt in den zertifizierten Fairtrade Towns zu sehen ist, wird gestärkt und ausgebaut. Regelmäßige Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit sollen das Bewusstsein für faire Produktionsbedingungen im globalen Süden schaffen.
Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot zeigte sich zuversichtlich, dass das Saarland bis Herbst alle Kriterien erfüllen wird und bald stolz sagen kann: „Wir Saarländer:innen sind Fairtrader“.
Das Vorhaben „Faires Bundesland“ ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Hungerlöhne, schlechte Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit und zeigt, dass das Saarland bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und eine führende Rolle im Bereich fairer Handel zu übernehmen.
