Die Wahl von Salvo Pitino zum Vizepräsidenten hat für Wirbel gesorgt. Nicht nur wegen seiner Vergangenheit, welche die Saarbrücker Zeitung am Freitag detailreich wiedergab. Größerer Fokus liegt auf dem Video, welches im Dezember im Rahmen der Bekanntgabe seiner Bewerbung um das Amt des Vizepräsidenten gestreut wurde. Darin ist die Rede von dem „Zukunftsprojekt des FCS“. Das Konzept enthielt viele Punkte, die lange gefordert wurden. Was das Video und die begleitende Berichterstattung von Mysaar24.de, einem Portal des Aufsichtsratsmitglieds Michael Haubrich, nicht erwähnen: Seit Juni 22 müssen Pitino und seiner Schwester Alexandra, der Eigentümerin und Geschäftsführerin der Maxi Sports GmbH, davon gewusst haben, dass die Stadt Saarbrücken das Stück Land, welches zur Erstellung eines normgemäßen Fußballplatzes gebraucht wird, nicht zur Verfügung stellen wird. Das ist heikel, denn es stellt sich die Frage, welches Argument außer dem Bereitstellen eines Proficampus überhaupt für Pitino als Vizepräsident gesprochen hätte.
Das im Video skizzierte Projekt ist nun offiziell Geschichte – zumindest für den 1. FC Saarbrücken. Wie Peter Müller, der Pressesprecher des Vereins, uns mitteilte, geht der Verein angesichts der Faktenlage nicht davon aus, dass ein Proficampus am geplanten Standort entstehen kann. Darüber hinaus würde man ohnehin keinen Vertrag mit einem Unternehmen eingehen, das von einem AfD-Mitglied geführt wird. Also Thema erledigt?
Für den Standort Galgendell, sicherlich. Aber gleichzeitig wies Müller im Interview mit saarnews darauf hin, dass die aktuellen Trainings- und Pflegemöglichkeiten im Sportfeld professionellen Ansprüchen nicht genügten und die Vereinsspitze seit langem erkannt habe, dass der Verein in dieser Hinsicht handeln müsse. Ob sich die Fläche für ein solches Trainingszentrum allerdings in Saarbrücken finden lässt, ist eine andere Frage. Vielleicht kommt jetzt doch noch das Angbot des Illinger Bürgermeisters Armin König zum Tragen, der dem Verein vor Jahren schon einmal ein Grundstück auf der grünen Wiese unmittelbar an der Autobahnausfahrt Uchtelfangen angeboten hatte. Damals ging es um einen eventuellen Neubau des Stadions.
Das Gelände ist noch frei.
Schauen Sie hier auch unser Videointerview mit Peter Müller: