StartLandkreis St. WendelSt. WendelDemografische Herausforderungen und Stadtentwicklungsfragen: St. Wendel diskutiert Leerstände und Bauvorhaben

Demografische Herausforderungen und Stadtentwicklungsfragen: St. Wendel diskutiert Leerstände und Bauvorhaben

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In St. Wendel sehen sich Bürgerinnen und Bürger mit tiefgreifenden demografischen Veränderungen konfrontiert, die das Stadtbild und die Stadtentwicklung prägen. Bei einer gut besuchten Bürgerversammlung, initiiert von der Bürgerinitiative „Missionshaus – Zukunft mit Weitblick“, stellte der Demografie-Experte und ehemalige Illinger Bürgermeister Dr. Armin König die Ergebnisse seiner Untersuchungen vor. Der Bevölkerungsrückgang, alternde Einwohner und zahlreiche Leerstände stellen die Stadt St. Wendel vor große Herausforderungen, so König.

König machte auf die bereits hohe Zahl ungenutzter Flächen aufmerksam: „Es gibt über 200 freie Baugrundstücke und viele Leerstände. Damit ergibt sich für neue Außenbaugebiete kein Bedarf“, sagte König in Anspielung auf das geplante Projekt „Missionshaus“. Ein Neubauvorhaben am Missionshaus und am Stadtrand sei nicht genehmigungsfähig, da im Innenstadtbereich ausreichend Bauland und leerstehende Häuser zur Verfügung stünden. Laut König könnten über 240 leerstehende Gebäude sowie eine Leerstandsquote von 12,5 % im Innenstadtbereich dazu beitragen, vorhandene Flächen sinnvoll zu nutzen, ohne in neue Gebiete vorzudringen.

Missionshaus St. Wendel
Missionshaus St. Wendel

Auch das Thema Bevölkerungsschwund sorgte für Diskussionsstoff: In den kommenden Jahren rechnet St. Wendel mit einem Rückgang von bis zu 1.500 Einwohnern, was auch die Bedürfnisse an Wohnflächen und die Erschließung neuer Gebiete maßgeblich beeinflusst. „Ein weiteres Bauvorhaben im Außenbereich ignoriert diese Entwicklungen und verschärft die Probleme,“ so König.

Ein weiterer Kritikpunkt war der Umgang der Stadtverwaltung mit der Informationsbereitstellung und Planungstransparenz. König betonte, dass St. Wendel kein systematisches Kataster für Leerstände und Baulücken führt, was aus seiner Sicht eine gezielte Planung erschwere. „Kein Kataster zu haben ist ein Desaster“, betonte König, und forderte eine strukturierte Herangehensweise an die Verwaltung.

Die Bürgerinitiative „Missionshaus – Zukunft mit Weitblick“ begrüßte den Austausch und hob die Bedeutung von Transparenz und Bürgerbeteiligung für die Zukunft St. Wendels hervor. In der anschließenden Diskussionsrunde wurde das Engagement der Initiative für den Erhalt des Missionshauses und den behutsamen Umgang mit dem Bestand in St. Wendel von vielen Teilnehmenden gewürdigt.

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