Nachdem die Diakonie warnt, dass die Zahl der von Obdachlosigkeit Betroffenen in Völklingen steigt, und angesichts der Tatsache, dass Schneefall und kalte Temperaturen ebenso wie die Corona-Pandemie die Probleme Wohnungsloser verschärfen, fordert die Linksfraktion im Saarländischen Landtag ein Sofortprogramm des Landes. „Es hilft niemandem, wenn das Land darauf verweist, dass die Kommunen dafür zuständig seien, gegen Obdachlosigkeit vorzugehen und gar keinen richtigen Überblick über das Ausmaß des Problems hat, während die hochverschuldeten Städte und Gemeinden bereits am Limit sind und oftmals gar nicht mehr leisten können. Deshalb sollte der Mehrbedarf, den Städte und Gemeinden derzeit bei Unterbringung und Verpflegung haben, vom Land erstattet werden“, erklärt der Sozialpolitiker Dennis Lander. „Außerdem muss die Landesregierung endlich erheblich mehr in den sozialen Wohnungsbau investieren, den sie jahrelang sträflich vernachlässigt hat. Und schließlich brauchen wir eine fortlaufende Datenermittlung und regelmäßige Berichterstattung der Landesregierung, damit wir die Ausmaße des Problems sehen können und damit gemeinsam mit Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und Obdachloseninitiativen gezielt Maßnahmen entwickelt werden können. Gerade in der Corona-Pandemie ist es für Menschen ohne eigene Wohnung besonders schwer. Obdachlose werden meist in Mehrbettzimmern untergebracht, Küchen, Duschen und Toiletten sind Gemeinschaftseinrichtungen, die von allen Betroffenen genutzt werden, und Mindestabstand ist hier schwer einzuhalten. Deshalb braucht es für diese Menschen gerade jetzt besondere Hilfsanstrengungen.“