Am 19.8.2012, also vor fast genau zehn Jahren, trug der 1. FC Saarbrücken im Ludwigspark die DFB-Pokal Erstrunden-Begegnung gegen den FC Schalke 04 aus. Strahlender Sonnenschein und 27.500 Zuschauer verhießen eine tolle Atmosphäre. Aber es war heiß, sehr heiß. Und der damalige Caterer, die Fa. Schröder, war nicht auf einen entsprechenden Ansturm eingerichtet. Insbesondere Wasser fehlte. Das Ergebnis: Etwa 80 Leute kippten bei mehr als 35 Grad im Schatten um und mussten medizinisch versorgt werden. Eine Blamage, für den FCS und die Fa. Schröder.
Um das Geschehene wieder gutzumachen, gaben der damalige Präsident des 1. FC Saarbrücken, Paul Borgard, und der Geschäftsführer von Schröder Fleischwaren, Willi Walter, wenig später bekannt, man habe sich Gedanken gemacht, und wolle ein Brunnenprojekt in Afrika mit 10.000 Euro unterstützen. Dieses Vorhaben wurde mit dem Ablauf der Jahre immer weiter mystifiziert. Kein Fan glaubte wirklich an die Umsetzung des Projektes. Ein SZ-Bericht aus dem Jahr 2013 von Marcus Kalmes berichtete zwar über das Vorhaben, das die Hilfsorganisation EFB (Entwicklungsförderung Benin e.V.) in Copargo/Benin umsetzen sollte. Doch danach herrschte Funkstille in Sachen „Brunnen in Afrika“. Das führte in Fankreisen zu wilden Spekulationen. Der Brunnen in Afrika wurde zum running gag.
Ende letzten Jahres erreichte nun ein Schreiben des Hilfsvereins EFB den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Klimmt. Darin berichtet die Präsidentin der Vereinigung, Christine Jordan-Decker, von der Fertigstellung des Projekts. Insgesamt wurden zehn Brunnen errichtet, was vielen Menschen in der 55.000 Einwohner zählenden Stadt Zugang zu sauberem Wasser gewährt. Darüber hinaus konnte ein Sportplatz mit Hilfe von Partnern gebaut werden, einschließlich einer Umkleide und zweier Toiletten. Der ehemalige Präsident des Benin habe das Projekt besichtigt und sei so begeistert davon gewesen, dass er sogar den Rohbau einer Tribüne finanziert habe.
Es gibt sie also, die Brunnen in Afrika.
Fotos: EFB