Zum 66. Geburtstag von Hartmut Ostermann
Der Schritt ins 66. Lebensjahr muss wohl ein ganz besonderer sein, sonst hätte Udo Jürgens sicherlich nicht diese prägnante Hymne über die Zahl geschrieben. Hartmut Ostermann erreicht sie heute und wir wollen ihm dazu herzlich gratulieren.
Noch vor zwei Jahren hätten wir dies nicht getan. Da hatte sich der 1. FC Saarbrücken unter dem damaligen Sportdirektor Milan Sasic bei allen ins Aus manövriert – bei den Fans, bei der Bevölkerung sowieso und bei einem Großteil der lokalen Medien. Eine Initiative, „Unser FC“, mit den Revoluzzern Salvo Pitino, Michael Haubrich, Eugen Hach, Horst Hinschberger, Claude Burgard, Meiko Palm, Volker Morsch und J.O. Boghossian wollten dem Treiben des von Hartmut Ostermann offensichtlich mit allen Vollmachten ausgestatteten Kroaten ein Ende bereiten und den Verein in die Unabhängigkeit von dem gewichtigen Geldgeber aus dem Deutschherrental führen.
In dieser Situation bewies Hartmut Ostermann ein Geschick, das ihn wohl wie keinen anderen auszeichnet. Viele seiner Gefolgsleute schlugen mit allen erdenklichen verbalen Keulen auf die Aufständler ein. Man denke nur an den Vergleich des damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Abel, der von einem Krebsgeschwür sprach, das weggeschnitten werden soll. Heute sitzen zwei der „Unser FCler“ im Aufsichtsrat und das Stimmungsbarometer im Verein ist deutlich gestiegen. Denn Hartmut Ostermann hörte sich die Vorstellungen der Gruppe an und zog im April 2016 die Konsequenzen daraus. Mit Dieter Ferner als Sportvorstand installierte er den Mann, mit dem nicht nur die letzten Erfolge des Vereins in Verbindung gebracht wurden, sondern dessen Treue und Liebe zum 1. FC Saarbrücken ihn in den Augen der Anhänger schon lange zu einer Ikone haben werden lassen.
Von nun an änderte sich viel: Ein neues Management mit David Fischer und Marcus Mann; ein neuer Trainer, bei dessen Auswahl darauf geachtet wurde, dass nicht nur die sportliche, sondern auch die charakterliche Kompetenz vorhanden war, ein Saarbrücker Team zu führen (was nicht leicht ist, wie die Wechselfrequenz auf dieser Position bestätigt!). Und mit Hartmut Ostermann vollzog sich ganz klammheimlich auch im öffentlichen Bewusstsein eine Wandlung vom despotischen Großunternehmer zum fürsorglichen Integrator, dessen Treue zum Verein auch in den dunkelsten Stunden nicht zu wanken scheint.
Wünschen wir diesem Mann an seinem 66. Geburtstag nun vor allem Gesundheit und das Vermögen, den beschrittenen Weg weiterzugehen. Dann wird aus dem geachteten bald auch ein geliebter Präsident.
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