StartFeatureDer Günter Rohrbach Filmpreis 2018 geht an „In den Gängen“

Der Günter Rohrbach Filmpreis 2018 geht an „In den Gängen“

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Neunkirchen, 2. November 2018: Der achte Günter Rohrbach Filmpreis, den die saarländische Kreisstadt Neunkirchen alljährlich vergibt, geht an die außergewöhnliche Produktion „In den Gängen“. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde bei der großen Preisverleihungsgala vergeben, die in diesem Jahr im Zeichen des 90. Geburtstages des Namensgebers stand.

 

Überraschungsgast des Abends war die Schauspielerin Iris Berben, die aktuelle Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die dem bedeutenden Kino- und Fernsehproduzenten und gebürtigen Neunkircher Günter Rohrbach persönlich gratulierte: „90 Jahre kluger Humor, 90 Jahre großes Herz, 90 Jahre Kunstgriffe, Kreativität, Mut und Feingeist. Sie bringen uns zum Staunen. Immer wieder. Herzlichen Glückwunsch lieber, verehrter Günter Rohrbach!“

Iris Berben (Foto: Kreisstadt Neunkirchen)

Die fünf Filme, die es aus 84 Einsendungen ins Finale geschafft haben, decken ein breites Spektrum von der Jugend-Musikkomödie bis zum Kinodrama ab und überzeugten allesamt durch ihre besondere Affinität zu den Themen „Gesellschaft und Arbeitswelt“. Aus den Finalistenfilmen wählte die Jury das Melodram „In den Gängen“ für den Günter Rohrbach Filmpreis aus. Regisseur Thomas Stuber nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis für sein Werk entgegen. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung beim Günter Rohrbach Filmpreis für unseren Film „In den Gängen“. Ich nehme ihn gerne entgegen, für uns alle, die an diesem Film mitgewirkt haben: Schauspieler, das Team. Es ist mir und uns Ansporn weiter solche Filme zu machen, unsere Geschichten auf die Leinwand zu bringen. Eine große Ehre, eine tolle Sache, vielen herzlichen Dank dafür.“

Thomas Stuber (Foto: Kreisstadt Neunkirchen)

Der Juryvorsitzende Herbert Knaup, der im vergangenen Jahr an gleicher Stelle mit dem Preis des Saarländischen Rundfunks ausgezeichnet wurde, hielt die Laudatio auf den Gewinnerfilm „In den Gängen “. Dieser schildert die triste Atmosphäre eines Großmarktes, in dem Menschen aufeinandertreffen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht glücklich sind. In diesem melancholischen Mikrokosmos entspinnt sich ein feines Geflecht menschlicher Wertschätzung, das von Ritualen und zarten Annäherungen geprägt ist. Mit meisterhaften Kamerafahrten und kontrastreicher Musikuntermalung ist „In den Gängen“ ein vielschichtiges Werk, das auch nach dem Abspann noch berührt.

 

Als beste Darsteller wurden zwei hervorragende Schauspieler mit einem Preisgeld von jeweils 3.000 Euro geehrt.

Susanne Wolff, die in „Styx“ die Hauptrolle der Notärztin Rike spielt. Diese stößt während eines Törns mit ihrer Yacht auf ein havariertes Flüchtlingsboot und gerät dadurch in große Gewissensnot. Die ganze Grausamkeit des Flüchtlingsdilemmas entfaltet sich in der Figur der Notärztin, die einerseits den hippokratischen Eid geschworen hat, andererseits aber den Schutz ihrer selbst und ihre begrenzten Möglichkeiten abwägen muss. Sabine Wolff spielt diese Rolle mit schmerzhafter Leidenschaft ohne ins Pathetische zu verfallen – eine wahre Meisterleistung!

Schauspielerin Susanne Wolff freute sich über diese Auszeichnung sehr: „Vielen herzlichen Dank an die Jury! Dieser wunderbare Preis ist für eine Frauenfigur, die ich so nur mit Wolfgang Fischer entstehen lassen konnte.“

 

Der Preis für die beste männliche Hauptrolle ging an Alexander Scheer für seine Verkörperung des DDR-Liedermachers im gleichnamigen Film „Gundermann“.

Scheer taucht gleichsam ein in die Haut des Baggerfahrers Gerhard Gundermann, der mit seinen meist melancholisch-poetischen Liedern die Stimme des Lausitzer Braunkohlereviers war und zwar nicht nur optisch, sondern auch stimmlich. Der Schauspieler, der eigentlich Rockstar werden wollte, spielte die Lieder nämlich selbst ein. Leander Haußmann war es, der Alexander Scheer für seinen Film „Sonnenallee“ entdeckte und diesen auch an der Berliner Volksbühne etablierte. So war es Haußmann ein persönliches Anliegen, die Laudatio für Scheer zu halten.

Alexander Scheer, der nicht persönlich nach Neunkirchen kommen konnte, um seinen Preis abzuholen, bedankte sich: „Ich bin sehr glücklich über den Günter Rohrbach Preis, ganz besonders, da es sich um meine erste Auszeichnung beim Film handelt. „Gundermann“ ist meine wichtigste Rolle seit 20 Jahren und ich ahnte das bereits, als ich das Drehbuch las. Und für einen Schauspieler ist es fantastisch zu spüren, dass man sich ab und an auf seine Instinkte verlassen kann. Tausend Dank!“

 

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis des Saarländischen Rundfunks ging an die deutschen Nachwuchsschauspieler Luna Wedler und Aaron Hilmer für die Hauptrollen in „Das schönste Mädchen der Welt“ von Aron Lehmann.

Die Geschichte beruht auf dem Drama „Cyrano de Bergerac“, das von dem unter einer ausgeprägten Nase leidenden Dichter des 17. Jahrhunderts erzählt. Aron Lehmann überträgt den Stoff in die pubertierende Jugendszene, die erste Erfahrungen in Sachen Liebe mit all ihren Facetten sammelt. Wortgewaltige Rap-Battles treffen direkt ins Herz, so dass Äußerlichkeiten in den Hintergrund treten und zwar nicht nur bei den Protagonisten, sondern auch beim Kinopublikum.

In ihrer Dankesrede freut sich Luna Wedler über die Auszeichnung: „Für mich ist es eine große Ehre gemeinsam mit Aaron Hilmer ausgezeichnet zu werden. „Das schönste Mädchen der Welt“ ist ein besonderer Film, da er seine Zuschauer darin bestärkt für sich selbst einzustehen. Außerdem ist Roxy eine außergewöhnliche Frauenrolle, die mir unfassbar am Herzen liegt und die ein Frauenbild verkörpert, das ich mehr sehen möchte.“

Ihr Filmpartner Aaron Hilmer ergänzte: „Die Arbeit war für mich von Anfang an bis hier hin eine sehr intensive, mir persönlich vielbedeutende Reise! Diese Auszeichnung ist eine Riesen-Ehre. Und es berührt mich, dass der Film den Zuschauer anscheinend erreicht.“

 

Der Preis der Saarland Medien GmbH (3.500 Euro) ging in diesem Jahr an Mia Spengler für ihre Regiearbeit in „Back for Good“. Die Laudatio hielt Schauspielerin Kim Riedle, die eine der Hauptrollen in dem Film um ein Starlet spielt, das mit allen Mitteln verzweifelt um weitere Engagements u.a. im „Dschungelcamp“ buhlt. Als gescheiterte Existenz versucht sie, eine Fassade aufrecht zu erhalten, die im häuslichen Umfeld, in das sie notgedrungen zurückkehren muss, allerdings gewaltig bröckelt. Spengler gelingt es, die Dramatik des Stoffs herauszuarbeiten, ohne Menschen bloß zu stellen. „Mein Team und ich haben uns riesig über diesen Preis gefreut. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn das, wofür man so lange Worte und Bilder und v.a. Schauspieler gesucht hat, um es auszudrücken, am Ende verstanden und gesehen wird,“ so die Preisträgerin.

 

Mit dem Preis des Oberbürgermeisters (2.500 Euro) wurde Franz Rogowski für seine schauspielerische Leistung bei den Filmen „In den Gängen“ und „Transit“ ausgezeichnet. Mit seinem Charaktergesicht und seinem sanft-einfühlsamem Spiel zieht Rogowski die Zuschauer in den beiden Werken komplett in den Bann. Er beherrscht das nuancierte Spiel, scheu und tiefgründig zugleich und schafft so eine dezente Spannung, die den Zuschauer in den Bann zieht. Der Autodidakt Rogowski wurde bereits als bester Hauptdarsteller bei „In den Gängen“ mit dem Deutschen Filmpreis sowie bei der Berlinale als „Shooting Star“ ausgezeichnet. „Ein Mann mit ganz besonderen Talenten, dessen Schaffen wir unbedingt hervorheben möchten!“ so Oberbürgermeister Jürgen Fried.

 

Die Moderation des Abends lag erstmals in den Händen von Schauspieler Peter Lohmeyer, der bereits 2016 als Laudator in Neunkirchen beim Filmpreis zu Gast war und jovial durch den Abend führte. Den musikalischen Part übernahm die saarländische Chansonband „Die Schoenen“, die u.a. Stücke aus ihrem Programm „Au Cinéma“ präsentierten.

 

Oberbürgermeister Jürgen Fried, Initiator des Filmpreises und Jurymitglied zieht hochzufrieden Bilanz: „Der achte Günter Rohrbach Filmpreis stand ganz im Zeichen des 90. Geburtstages von Prof. Rohrbach. Wir freuen uns, dass wir ihm zu Ehren dieses Ereignis für Filmfans – sowohl für Cineasten als auch für Filmschaffende – durchführen können. Dank der hochkarätigen Beiträge und der gelungenen Gala etabliert dieses Event Neunkirchen mit seinem guten Ruf in der Filmbranche.“

 

Der Günter Rohrbach Filmpreis wird seit 2011 an deutschsprachige Fernseh- und Kinofilme verliehen, deren Fokus auf dem Themenfeld „Arbeitswelt und Gesellschaft“ liegt und mind. eine Länge von 80 Minuten haben. Aus den 84 in diesem Jahr eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wählte die sechsköpfige Jury um den Vorsitzenden Herbert Knaup die Preisträger aus. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem gebürtigen Neunkircher Prof. Günter Rohrbach benannt. Günter Rohrbach zählt zu den größten deutschen Filmproduzenten.

 

Der Günter Rohrbach Filmpreis 2018 wird unterstützt von der Sparkasse Neunkirchen, der LBS Saar, der Saarland Medien GmbH, der Saarländischen Landesregierung, dem Saarländischen Rundfunk, der Saarland Sporttoto GmbH, der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, der Terrag GmbH, Maurer Sondermaschinenbau sowie der Torpedo Gruppe.

Überblick der bisherigen Preisträger:

 

2017:

Filmpreis: „Western“, Regisseurin Valeska Griesebach und Produzentin Janine Jackowski

Darstellerpreis: Lana Cooper, „Beat Beat Heart“ und Andreas Lust, „Casting“

Preis des Saarländischen Rundfunks: Herbert Knaup, „Toter Winkel“

Preis der Saarland Medien GmbH: Bernhard Keller (Kamera), „Western“,

Preis des Oberbürgermeisters: Simon Verhoeven, „Willkommen bei den Hartmanns“

 

2016:

Filmpreis: „Wild“, Regisseurin Nicolette Krebitz und Produzentin Bettina Brokemper

Darstellerpreis: Lilith Stangenberg, „Wild“ und Sebastian Koch, „Nebel im August“

Preis des Saarländischen Rundfunks: Lena Urzendowsky, „Das weiße Kaninchen“ und Ivo Pietzcker, „Nebel im August“

Preis der Saarland Medien GmbH: „24 Wochen“, Anne Zohra Berrached (Regie) und Julia Jentsch

Preis des Oberbürgermeisters: Adolf Winkelmann, „Junges Licht“

 

2015:

Filmpreis: „Der Staat gegen Fritz Bauer“, Regisseur Lars Kraume und Produzent Thomas Kufus

Darstellerpreis: Martina Gedeck, „Das Ende der Geduld“ und Burghart Klaußner, „Der Staat gegen Fritz Bauer“

Preis der Saarland Medien GmbH: Jan Georg Schütte, „Altersglühen – Speed Dating für Senioren“

Preis des Oberbürgermeisters: Julian Maas und Christoph M. Kaiser, „Der Staat gegen Fritz Bauer“

 

2014:

Filmpreis: „Traumland“, Regisseurin Petra Volpe und Produzenten Lukas Hobi und Yildiz Özcan

Darstellerpreis: Katharina Schüttler, Sebastian Blomberg und Devid Striesow, „Zeit der Kannibalen“

Preis der Saarland Film GmbH: Judith Kaufmann „Traumland“

Preis des Oberbürgermeisters: Corinna Harfouch, „Der Fall Bruckner“ und Jördis Triebel, „Westen“

 

2013:

Filmpreis: „Freier Fall“, Regisseur Stefan Lacant und Produzent Daniel Reich

Darstellerpreis: Nadja Uhl und Senta Berger, „Operation Zucker“

Preis der Saarland Film GmbH: Edin Hasanovic, „Schuld sind immer die anderen“ sowie Alicia von Rittberg und Leonard Carow, „Und alle haben geschwiegen“

Preis des Oberbürgermeisters: Hanno Koffler und Max Riemelt, „Freier Fall“

 

2012:

Filmpreis: „Ein Jahr nach morgen“, Regisseurin Aelrun Goette und Produzentin Alexandra Kordes

Darstellerpreis: Barbara Auer und Ina Weisse, „Das Ende einer Nacht“

Preis der Saarland Film GmbH: Karl Markovics, Regiedebüt „Atmen“

Preis des Oberbürgermeisters: Gerti Drassl und Gerhard Liebmann, „Das Wunder von Kärnten“

 

2011:

Filmpreis: „Unter dir die Stadt“, Regisseur Christoph Hochhäusler

Darstellerpreis: Nicolette Krebitz, „Unter dir die Stadt“

Preis des Oberbürgermeisters: Anna Loos, „Die Lehrerin“

 

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