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Der heimtückische Mord war ein Grenzfall

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Ein Beitrag aus dem aktuellen INGO

 

Die älteren St. Ingberter dürften sich noch daran erinnern, dass Ihnen bei Sonntagsausflügen in die „Gehnbach“ von den Eltern erzählt wurde, dass in diesem idyllischen Waldtal die Gret ihren Matz mit einem Beil erschlagen haben soll. Über diese schaurige Morität haben sich die Kinder gegruselt, aber ernst genommen wurde sie von den Erwachsenen nicht.

Der St. Ingberter Lokalhistoriker Hans-Werner Krick hat diesen dubiosen Mordfall in jüngster Zeit untersucht und dabei festgestellt, dass diese Gruselgeschichte tatsächlich auf einem heimtückischen Mord beruht, der am 28. Oktober 1889 im bayrischen Teil des Gehnbachtales begangen wurde. An diesem Tag erschlug die 31-jährige Margarete Schmitt ihren Mann Mathias mit einem Beil und trennte ihm dabei fast den Kopf ab.

So könnte nach der Vorstellung des Kettensägenkünstlers Andreas Müller die „Gret“ ausgesehen haben, die in der Gehnbach ihren Mann mit einem Beil erschlagen hat.

Das aus Dudweiler stammende Ehepaar hatte fünf Kinder, die zum Zeitpunkt des Mordes noch alle minderjährig waren. Das hielt aber Margarete Schmitt nicht davon ab, mit einem Arbeitskollegen ihres Mannes, der als Bergmann beschäftigt war, anzubandeln. Da der Liebhaber als Kostgänger in den Alltag der Familie Schmitt eingebunden war, blieb der betrogene Ehemann zunächst ahnungslos. Die neue Liebe muss aber sehr heftig entbrannt sein, denn sie trieb die Ehefrau zu einem heimtückischen Mord, den sie gemeinsam mit ihrem Liebhaber beging.

Da die Tat damals auf bayrischen Staatsgebiet begangen wurde, fand die Gerichtsverhandlung in Zweibrücken statt, wo Margarete Schmitt und ihr Liebhaber zum Tode verurteilt wurden. Ob das Urteil vollstreckt wurde, konnte aber bisher noch nicht ermittelt werden.

Der St. Ingberter Heimat- und Verkehrsverein und die Gehnbachfreunde haben diesem schaurigen Mordfall in jüngster Zeit am Ort des Verbrechens ein Denkmal in Form einer Bank gesetzt, welcher der Kettensägenkünstler Andreas Müller den kopflosen „Matz“ zur Seite gestellt hat. In unmittelbarer Nähe zu dieser Bank soll eine zweite Bank aufgestellt werden, die mit einer Figur der Täterin ebenfalls an diesen heimtückischen Mord erinnert. Da dieses Kapitalverbrechen in unmittelbarer Nähe der damaligen bayrisch-preußischen Grenze geschah, erinnert der St. Ingberter Heimat- und Verkehrsverein durch das aufstellen einer weiteren Bank mitten auf dieser Grenze an ein weiteres Relikt aus der Vergangenheit der Stadt St. Ingbert.

Der kleine Tümpel vor dieser „Grenz-Bank“ wird vom sogenannten „Kuhfladen-Brunnen“ gespeist, der früher als Grenzmarkierung galt.

Dabei wurde auch der frühere „Kuhfladenbrunnen“ freigelegt, der früher einmal die Staatsgrenze markierte. Der „kopflose Matz“ und die Grenzbank stehen sich nun in Sichtweite gegenüber. Dazu wird sich demnächst auch die Bank mit der Gret gesellen, die aber zu dem ermordeten Ehemann einen respektvollen Abstand hält.

 

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