Nach einer ebenbürtig geführten ersten Halbzeit, gab der 1. FC Saarbrücken in der zweiten Hälfte das Spiel aus der Hand und verlor 0:2. Entscheidend war dabei das 0:1 durch Ritter, dessen Kopfball dem FCS-Keeper Tim Schreiber durch die Beine rutschte. Nach den 0:2 in der 75. Minute durch Touré war das Spiel entschieden.
Keine Überraschung brachte die Aufstellung. Rüdiger Ziehl hatte die erwartete Elf aufs Feld geschickt:
Schreiber – Rizzuto, Thoelke, Zeitz, Boeder, Gaus – Kerber, Sontheimer, Rabihic – Naifi, Brünker
Nach einer spektakulären Choreo der FCS-Fans begann eine Partie, die zunächst von Sicherheitsdenken geprägt war. Allein Amine Naifi versprühte hin und wieder Spielwitz und brachte damit die Abwehr der Lauterer in Verlegenheit. Saarbrücken hatte insgesamt ein wenig mehr vom Spiel und verzeichnete kurz vor dem Pausenpfiff die größte Chance durch einen Flugkopfball von Kai Brünker, der nur knapp am Kasten von Himmelmann vorbeirauschte.
Die zweiten 45 Minuten sahen einen forscher auftretenden 1. FC Kaiserslautern, dessen Engagement sich in der 53. Minute auszahlte. Touré flankte ungehindert von rechts in den Strafraum, Marlon Ritter hielt den Kopf dran und der eher harmlose Ball fand seinen Weg durch die Beine von Tim Schreiber ins Saarbrücker Tor. Es dauerte eine Weile bis Rüdiger Ziehl reagierte. Er nahm in der 67. Minute Naifi, Gaus und Sontheimer vom Platz und brachte dafür Stehle, Di Michele Sanchez und Civeja.
Am Spiel der Saarländer änderte sich jedoch wenig. Der FCK hatte sich nach der Führung wieder etwas mehr zurückgezogen, was mehr Ballbesitz für die Saarländer bedeutete. Torchancen konnten sie sich aber nicht erarbeiten. Stattdessen erzielten die Gäste in der 75. Minute ihr zweites Tor durch eine Standardsituation. Puchasz flankte scharf in den Strafraum, Touré stieg am höchsten und verwandelte unhaltbar für Schreiber zum 0:2.
In der 80. Minute gab es endlich wieder eine Chance für den FCS: Rizzuto flankte auf den freistehenden Brünker, der aus 10 Metern volley abzog, aber das Leder über die Latte jagte. Ziehl wechselte noch zweimal aus. Ein Aufbäumen des 1. FC Saarbrücken bekamen die 15900 Zuschauer im Ludwigsparkstadion jedoch nicht mehr zu sehen.
Fazit: Mit dem 0:1 durch Ritter war das Spiel entschieden. Der FCS besaß an diesem Abend weder den Esprit noch die Physis, sich gegen die drohende Niederlage zu wehren, obwohl sie an diesem Abend auf den sicherlich schwächsten Gegner der diesjährigen Pokalsaison getroffen waren. Vieles am Spiel der Hausherren erinnerte an die ideenlosen Begegnungen in der Liga und so muss man schließlich feststellen, dass es an diesem Abend nicht reichte und der FCK verdientermaßen nach Berlin fährt.
Nichtsdestotrotz gebührt der Mannschaft höchster Respekt für die unglaubliche Reise bis zu diesem Abend. Das Erreichte hat fraglos historische Dimensionen, daran kann auch das verlorene Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nichts ändern. Es bleibt die Konzentration auf den Saarlandpokal und die Liga, wo man zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr um den Aufstieg, aber immer noch um eine bestmögliche Platzierung kämpfen kann. Und: Der Sieg im Saarlandpokal ist nun natürlich Pflicht. Vielleicht kann die Mannschaft ab August den nächsten Anlauf nach Berlin starten.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: