StartKulturDEUTSCHE FLÜCHTLINGSSCHICKSALE: SANARY-SUR-MER – 1933-1945 LESUNG

DEUTSCHE FLÜCHTLINGSSCHICKSALE: SANARY-SUR-MER – 1933-1945 LESUNG

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Lesung mit:
Bernd Reutler
Barbara Scheck
Peter Tiefenbrunner
Donnerstag, 09.11.2017 · 19:00 Uhr
Villa Lessing · Saarbrücken
Im März 2016 hatten sich sechsundzwanzig literarische Gesellschaften und Gedenkstätten in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Bitte gewandt, „…im Rahmen einer Regierungserklärung zur Flüchtlingsfrage die Deutschen daran zu erinnern, dass einst Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, Anna Seghers, Kurt Tucholsky, aber auch Albert Einstein, Paul Hindemith, Max Ernst, Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Lilli Palmer oder Willy Brandt und viele andere vor Diktatur und Krieg geflohen sind.”… „Es gilt, die deutsche Bevölkerung mitzunehmen im Bemühen, die jetzigen Flüchtlinge nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie zu schützen im Namen unserer Flüchtlinge zwischen 1933 und 1945.”

Diese Gedanken greift die Villa Lessing auf. Wir befassen uns mit dem Schicksal der Schriftsteller, die in dem südfranzösischen Hafenstädtchen Sanary-sur-Mer in den dreißiger Jahren Zuflucht gefunden hatten – zunächst als Verfolgte der Nazi-Diktatur, später dann zudem vor Terror und Krieg.

Aus den literarischen Zeugnissen der nach Sanary-sur-Mer geflohenen Dichter haben wir Auszüge zusammengestellt. Sie versuchen zu belegen, was es heißt, ein Emigrantenschicksal durchleiden zu müssen. Natürlich sind die aktuellen Fluchtursachen keineswegs identisch mit den Motiven der deutschen Exilschriftsteller; natürlich gibt es Unterschiede zwischen den historischen und aktuellen Umständen, die zu Flucht und Exil geführt haben bzw. führen. Dennoch gibt es gewisse Parallelen.

Für unsere Gesellschaft heißt dies, mit den Herausforderungen verantwortungsvoll, human und tolerant umzugehen. Wir sind ein weltoffenes Land, das Verfolgten Schutz bietet.

Dennoch muss es Regeln geben, die zwischen Asyl für wirklich individuell Verfolgte, einem vorübergehenden humanitären Schutz für Flüchtlinge und der Einwanderung in den Arbeitsmarkt unterscheiden

Gelesen werden Auszüge aus:
– Sibylle Bedford: „Rückkehr nach Sanary“
– Lion Feuchtwanger: „Der Teufel in Frankreich“
– Bertold Brecht: „Flüchtlingsgespräche“
– Alma Mahler-Werfel: „Mein Leben“
– Thomas Mann: „Joseph-Rromane“

Die Veranstaltung steht allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Teilnahme offen.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Im Anschluss sind Sie herzlich zu einem kleinen Umtrunk eingeladen.

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