Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) sieht den Denkmalschutz im Saarland durch die jüngsten Rücktritte hochrangiger Vertreter ernsthaft gefährdet. Nach dem Rücktritt des Landeskonservators Georg Breitner im vergangenen Jahr hat nun auch Henning Freese, der Vorsitzende des Landesdenkmalrats, Ende Juli 2024 sein Amt niedergelegt. Diese Rücktritte spiegeln laut DSD den schlechten Stand des Denkmalschutzes im Saarland wider und sind als deutliche Warnsignale zu verstehen.
Freese begründete seinen Rücktritt damit, dass eine konstruktive Diskussion mit der Landesregierung seit einem Jahr kaum noch möglich sei. Er kritisierte, dass die Politik die Rolle des Denkmalrats wiederholt ignoriert habe, was zu einer wachsenden Missachtung der fachlichen Stellungnahmen des Gremiums und des Landesdenkmalamts geführt habe.
Die DSD äußerte scharfe Kritik an der saarländischen Landespolitik, die den Denkmalschutzgesetzen und der Verpflichtung zum Erhalt des baukulturellen Erbes nicht gerecht werde. Besonders alarmierend sei die Aussage der Staatssekretärin für Bildung und Kultur, Jessica Heide, die aus dem Denkmalstatus eines Bauwerks keine gesetzliche Verpflichtung zum Erhalt ableitet. Die DSD betont, dass dies eine Missinterpretation des saarländischen Denkmalschutzgesetzes darstellt, das insbesondere für öffentliche Einrichtungen eine besondere Verpflichtung zum Erhalt von Kulturdenkmälern vorsieht.
Die Stiftung fordert die saarländische Landesregierung auf, den Denkmalschutz wieder stärker zu unterstützen und den Landesdenkmalrat sowie die Fachbehörden in entscheidende Prozesse einzubinden. Besonders in Zeiten des Klimaschutzes sei der Erhalt sanierungsfähiger Gebäude wichtig, um eine moderne und nachhaltige Baukultur zu fördern.
