„Unüberwindbare Differenzen“ sind der Grund, weshalb fast die komplette Abteilung der Pänz im TV Neuweiler kürzlich zum FC Neuweiler gewechselt ist. In den „Hofer Nachrichten“ gab es dazu einiges zu lesen, Anwälte wurden und werden bemüht. Doch Dirk Petzel, der Elferratspräsident, und weitere 70 bis 80 ehemalige Pänz wollen nicht mehr zurück, sondern nach vorne schauen. Fast alle sind dem Ruf gefolgt, als Frank Augustin, der 1. Vorsitzende des FC Neuweiler, den Karnevalisten das Angebot machte, ihre eigene Abteilung unter dem Dach des Fußballvereins fortzuführen. Auch diejenigen, die bereits im Alter von fünf Jahren eintraten und seit 50, 60 Jahren bei den Pänz mitwirken, haben den Schritt vollzogen. Aus Überzeugung, wie Tamara Lentes klarstellt: „Wir ziehen an einem Strang!“.
Der FC Neuweiler hat für die ehemaligen Pänz weit mehr zu bieten als nur ein Dach unter einem Vereinsgewölbe. Sie dürfen nun auch das Clubheim nutzen, um kleinere Vorführungen zu zeigen. Vom Training her wird sich nicht viel ändern. Es wird weiterhin in der Turnhalle der Weierwiesschule stattfinden, mit den bekannten und beliebten TrainerInnen, die schon bisher für die Ausbildung der Garden verantwortlich zeichneten.
Man merkt den gewonnenen Elan, welcher sich durch die Trennung entfacht hat. Denn obwohl es Nachwirkungen gibt und Corona bereits die zweite Session in Folge vereitelte, treiben Dirk Petzel, Frank Augustin und ihre MitstreiterInnen die Planungen voran. Das geschieht nicht in persönlichen Treffen, sondern sonntags via Videokonferenz. Aber der guten Laune tut dies keinen Abbruch.
Die Bezeichnung „Pänz“ haben die Hofer Narren abgelegt, um weiteren Ärger zu vermeiden. Rechtlich wäre es möglich gewesen. Auch die Farben wechselten von rot-weiß zu blau-weiß und ein frisches, neues Logo zeugt von der Aufbruchstimmung. „Wir werden beim FC Neuweiler wertgeschätzt, das war früher nicht der Fall“ stellt Dirk Petzel fest, den der Ärger der TVN-Vereinsleitung am heftigsten traf, obwohl er kein wirkliches Amt innehatte, sondern nur als Elferratspräsident agierte. Abteilungsleiter soll weiterhin Tobias Gebauer bleiben. Eine entsprechende Wahl ist für Ende Juni vorgesehen. Auch die weiteren Funktionsträger werden ihre Ämter beim FC Neuweiler wieder aufnehmen. So sind Bianca Petzel als Kassiererin und Eva Alt als ihre Stellvertreterin vorgesehen, Sabrina Uhl bleibt Gardemeisterin, an ihrer Seite soll Nadine Wagner stehen. Die Pressearbeit bleibt in den Händen von Ellen Ribbeck. Tamara Lentes und Katja Piro bilden das Orga Team und der Elferratspräsident Dirk Petzel erhält mit Andrea Hocke eine Stellvertreterin. Die neue Abteilung wird natürlich auch Auswirkungen auf den Vorstand des Gesamtvereins haben, der eine Erweiterung erfährt. Nicht nur aus
dem neuen Verein erhalten die Hofer Narren Unterstützung: „Von allen unseren befreundeten Vereinen, kommt eine positive Resonanz. Unheimlich gefreut hat uns das Angebot der Ka-Ju-Ka aus Hühnerfeld, die unserer Minigarde leihweise blau-weiße Gardekleider zur Verfügung stellen wollen.“
Dennoch: „Wir fangen natürlich bei Null an“ sagt Dirk Petzel und Corona erschwert vieles, nicht nur das Training, das gegenwärtig nur unter 14-jährige bestreiten dürfen. Aber die Fallzahlen sinken bekanntlichermaßen und bald wird der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden. Bereits festgelegt ist die Sessionseröffnung: Am 12.11. wird im Vereinsheim des FC Neuweiler die erste Veranstaltung stattfinden und im nächsten Jahr dürfte dann endgültig die Luzie abgehen, wenn der FC Neuweiler seinen 111. Geburtstag feiert. Bis dahin ist noch viel Arbeit angesagt. Doch davor scheuen sich die Hofer Narren nicht. Die Zukunft ruft in blau-weißem Gewand.
Titelfoto v.l.: Louisa Petzel, Andrea Hocke, Sabrina Uhl, Tamara Lentes, Frank Augustin und Dirk Petzel.
