Die Tage nach dem großen Jubiläumskonzert waren keine einfachen. Was eigentlich die erste Probe für die Band Die Konsorten nach der Feier zum zehnjährigen Bestehen hätte sein sollen, war ein Abend des Rückblicks. Für die neun Musiker galt es, runterzukommen in ihrem neuen Proberaum in Illingen. Das noch immer reichlich vorhandene Adrenalin zurückzufahren. Was war passiert?
„Ich hatte noch nie so oft so viel Gänsehaut auf einem Konzert“,
fasst Frontmann Patric Schmelzer zusammen. „Dass extra 1500 Leute zu einem unserer Konzerte kommen, ist schon geil“, fügt sein Bruder und Schlagzeuger Sebastian Schmelzer hinzu. Eine solche Anzahl von Besuchern habe man bei Auftritten im Bierzelt zwar auch, aber der Abend in der rappelvollen Fischbachhalle in Fischbach-Camphausen galt ja ausschließlich den Musikern aus dem Sulzbach- und Fischbachtal und dem Kreis Saarlouis.
„Die ganze Nummer war dreimal so groß wie alles vorher“, schwärmt Thorsten Kraus, einer der Gitarristen. Den Besucherrekord in der Fischbachhalle dürfte man jetzt halten, sagen die Musiker im Einklang. Man erinnert sich an einen Auftritt der Kölschrock-Band Brings, die es 2010 auf 600 Zuschauer brachten. Drei Stunden spielten die Konsorten, brachten dabei neben ihren altbewährten Cover-Versionen von bekannten Hits wie „Summer of 69“, „Umbrella“ oder „Skandal im Sperrbezirk“ auch ein Pur-Medley oder Songs aus der eigenen Feder, beispielsweise die ergreifende Ballade „Was wichtig ist, wird immer wichtig bleiben“.
Die Stimmung war der Hammer, so die einhellige Meinung, der Jungs, die sich auf Faschingsveranstaltungen einen Namen als Power-Stimmungsband gemacht haben. Mittlerweile waren sie auf den größten Veranstaltungen im Saarland so ziemlich überall dabei, beim St. Wendeler Stadtfest, auf der SR3-Sommeralm, auf dem Saarspektakel oder auf dem Völklinger City-Open-Air. „Aber beim Jubiläum hatte ich das erste Mal wieder richtig Respekt vor einem Auftritt“, sagt Matthias Munz, der zweite Gitarrist der Konsorten.
Viele befreundete Vereine, zahlreiche Weggefährten und viele, viele weitere Besucher fanden sich zum Konzertereignis Anfang April ein. „Das waren genau die Leute, denen wir für 10 Jahre Unterstützung danken wollten“, erklärt Trompeter Philip Mißler. Hilfe gab es auch seitens der Gemeinde, die aufgrund der großen Nachfrage dem Verlegen von der Jahnturnhalle in die Fischbachhalle gleich zustimmte. Großartig sei auch der Support von Ulrich Jäckels gewesen, der vor Ort völlig ruhig und entspannt viel Organisatorisches abgenommen habe.
Bereits vor Beginn des Konzertes bildeten sich lange Schlangen vor der Fischbachhalle, die alle nur auf den Einlass warteten. Mitglieder des THW Friedrichsthal hatten sich dabei um Absperrung und Parkanweisung gekümmert. Als Vorbands hatte man Green Fies, die Nodepirade im Gepäck. Überraschenderweise gab es noch einen Auftritt der befreundeten Revo Boys. „Die Elite der saarländischen Stimmungsmacher gab sich die Klinke in die Hand“, sagt Saxofonist Robin Schmelzer, ebenfalls Bruder von Sänger Patric.
Schon viel erlebt hat man also in den zurückliegenden 10 Jahren, doch das Jubiläumskonzert war sicherlich das Highlight. Man schwelgt noch in Erinnerungen an den Abend, als Metal-Fans und Tätowierte bei Pur-Songs lauthals mitsangen und Musikfans aller Altersklassen und sozialen Schichten für so eine Stimmung sorgten, dass die Konsorten dem Wunsch so einiger Fans sicherlich nachkommen werden: „Bitte lasst das nicht das letzte Mal gewesen sein“. bo