Frauenrat Saarland präsentiert den Film „Die Kundin“ am 15. November bundesweit im Livestream
Marlies Krämer: Unbeugsam für eine geschlechtergerechte Sprache
Saarbrücken (sp). Marlies Krämer kämpft seit fast 30 Jahren für die sprachliche Sichtbarkeit von Frauen. Dass in den Wetternachrichten Hochs mittlerweile auch Frauennamen tragen, ist ihr zu verdanken. Über sie und ihren Lebensweg ist im letzten Jahr ein Film entstanden. „Die Kundin“ lautet der Titel des Films, den Regisseur Camilo Berstecher Barrero als „Femmage“ an Marlies Krämer gedreht hat. Der Frauenrat Saarland stellt diesen Film nun, gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Mitgliedsorganisationen, am Montag, 15. November, um 18 Uhr als bundesweites Online-Angebot im Livestream vor. Im Rahmenprogramm werden Marlies Krämer und das Filmteam interviewt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung über: www.diekundin.com/frauenratsaarland.
Wer denkt, für Frauenrechte zu kämpfen sei ein Trend der Neuzeit, hat sich getäuscht. Sprachliche Sichtbarkeit von Frauen in Dokumenten und Formularen – dafür kämpft Marlies Krämer schon seit fast 30 Jahren. Mit ihren 83 Jahren beweist die Saarländerin Marlies Krämer immer noch eins: Unermüdlichen Kampfgeist. Die Kundin der Sparkasse im saarländischen Sulzbach wollte in Formularen nicht länger als „Kunde“ und „Kontoinhaber“ angesprochen werden. „Damit sind wir sprachlich ausgegrenzt – so als gäbe es uns gar nicht“, erklärt Kundin Krämer. Die rein männliche Form sei Ausdruck der Unterdrückung der Frau, so die 83-Jährige. Mit ihrem Willen nach Gleichberechtigung ging sie durch alle Instanzen – und machte damit Schlagzeilen in aller Welt.
Der Film betrachtet die über 80-Jährige mit zartem Erstaunen und skizziert einen Lebensweg, der so unwahrscheinlich wie inspirierend ist. In fast altmodischer Zurückhaltung begegnet der junge deutsch-kolumbianische Filmemacher der Unbeugsamen und zeigt, dass auch in der saarländischen Provinz die internationale Solidarität lebt. In einer mexikanischen Zeitung beispielweise erschien ein Interview mit der Rentnerin aus dem saarländischen Sulzbach.
Der Frauenrat Saarland will diesen Film gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Mitgliedsorganisationen (Arbeitskammer des Saarlandes, Deutscher Juristinnenbund djb, Deutscher Gewerkschaftsbund DGB, Frauenbüro Saarbrücken, Frauenbüro der Stadt Homburg, FrauenGenderBibliothek Saar, FrauenNotruf Saarland, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands kfd, LAG der kommunalen Frauenbeauftragten, profamilia Saarbrücken) und mit der Unterstützung von Arbeit und Kultur Saarland möglichst vielen Menschen kostenfrei zugänglich machen und damit Marlies Krämer bundesweit ehren.
Weitere Informationen sind erhältlich bei: Frauenrat Saarland e.V., Heinestraße 2-4, 66121 Saarbrücken, Telefon 0681 98802161, E-Mail info@frauenrat-saarland.de, Internet www.frauenrat-saarland.de.
Quelle: Frauenrat Saarland