Der saarländische Abgeordnete Dennis Lander weist auf Nachfrage unserer Redaktion auf die Situation der Länder hin, die gegenwärtig keinen Zugang zu Impfstoffen besitzen: „Ein Problem ist die Verfügbarkeit des Impfstoffes. Es ist deshalb notwendig, die Impfstoff-Hersteller zu zwingen, ihre Lizenzen auch anderen Unternehmen zu geben, um den Impfstoff schneller nachproduzieren zu können. Keine Patente für lebensrettende Medizin! Der Impfstoff gehört uns allen, weltweit. Und speziell in Deutschland wurde die Erforschung des Impfstoffes immerhin auch mit unserem Steuergeld mitfinanziert. Deutschland muss deshalb auch dem Vorstoß einer Allianz ärmerer Länder unter der Führung Südafrikas und Indiens folgen, die ein Verzicht auf den Patentschutz während der Pandemie fordern. Es muss gewährleistet sein, dass jeder Mensch zeitnah die Möglichkeit hat, sich vor dem Virus zu schützen.“
Bezüglich des Lockdowns erwartet Lander von den Entscheidungsträgern, dass er „ständig überprüft und infrage gestellt“ werden müsse. „Dafür muss aber die Datenbasis stimmen! Es ist nicht ausreichend, nur auf die Neuinfektionen zu starren. Wir müssen endlich auch die Auslastungen von Hausärzten, Intensivstationen & Beatmungsplätzen berücksichtigen. Und auch die Todeszahlen spielen eine Rolle. Dazu wären auch endlich Studien notwendig, um die bisher eingesetzten Maßnahmen evaluieren zu können. Um in absehbarer Zeit aus dem Lockdown, der die Ungleichheiten verschärft und viele Existenzen gefährdet, wieder herauszufinden, braucht es verlässliche Daten darüber, wo die Haupt-Ansteckungswege liegen, wo dagegen wenig Gefahr für eine Infektion besteht und außerdem einen besonderen Schutz der Risikogruppen – hier ist noch einiges zu tun. Eine Ausgangssperre lehnen wir nach wie vor ab.“