Die Fraktion der LINKEN im Saarbrücker Stadtrat warnt vor Qualitätskürzungen beim sozialen Wohnungsbau. In der Mittwochsausgabe der Saarbrücker Zeitung wurde die Idee geäußert, mittels einer „Experimentierklausel“ Abweichungen von gesetzlichen Bauvorschriften zu erlauben, um Kosten zu senken. Die Baupolitische Sprecherin Jasmin Pies bezeichnet dies als einen gefährlichen Irrweg: „Ungeachtet aller Behauptungen, die uns regelmäßig aufgetischt werden: Das Geld wäre da, die Materialien ebenfalls. Der politische Wille fehlt allerdings immer noch. Die Lösung muss sein, nachhaltigen Wohnraum für alle bezahlbar zu machen, anstatt das Zwei-Klassen-Bauen einzuführen.“
Auch der Fraktionsvorsitzende Michael Bleines sieht in der Idee der Architektenkammer keinen Sinn: „Die Baustandards beispielsweise für Wärmedämmung zu senken, spart weder Kosten noch Emissionen. Sie werden lediglich zum Problem des Mieters gemacht. Wer Deregulierung fordert, erntet von den entsprechenden Stellen natürlich immer Applaus. Aber angesichts der jetzigen Energiepreise und des immer deutlicheren Klimawandels ernsthaft zu fordern, die Effizienzvorschriften auch noch zu senken, ist schlichtweg dreist.“
Die Fraktion der LINKEN im Saarbrücker Stadtrat setzt sich für den Ausbau von nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum für alle ein. Die Lösung sei nicht, bei der Qualität zu sparen, sondern den politischen Willen zu zeigen, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.