Direktverbindung nach Berlin ab Oktober gekappt
Die saarländische LINKE sieht im Beschluss der Deutsch-Französischen
Parlamentarischen Versammlung zur Einrichtung eines durchgehenden
Schnellzuges von Paris nach Berlin über Saarbrücken eine reine
Luftschlossdebatte. „Für das Saarland sind attraktive und getaktete
Fernverbindungen nach Mannheim/Stuttgart, nach Frankfurt und nach Köln
notwendig“, so Thomas Lutze, Landesvorsitzender.
Lutze weiter: „Wie „Wichtig“ der Bahn die derzeitige Direktverbindung
Saarbrücken – Berlin ist, zeigt die Tatsache, dass dieser einzige
durchgehende ICE am Oktober wieder Geschichte sein wird. Laut
Fahrplanauskunft fährt dieser ICE ab 2. Oktober eine Stunde früher.
Start in Saarbrücken ist dann des Öfteren 5:26 Uhr (statt 6:28 Uhr). An
einigen Wochentagen entfällt die Direktverbindung ganz. Und alle Züge
enden in Leipzig und nicht in Berlin, und das zur selben Ankunftszeit
trotz fehlender 180 km. Möglicherweise sind Baumaßnahmen die Ursache für
diese Fahrplanänderungen. Bezeichnend ist aber, dass ausgerechnet der
einzige Zug ins Saarland dran glauben muss und nicht andere Verbindungen
aus Süddeutschland. Auch eine Umleitung über Kassel-Wolfsburg wäre
möglich gewesen, wenn man eine Direktverbindung nach Berlin hätte
aufrechterhalten wollen.“
1994 hat die Politik entschieden, dass der Fernverkehr der Bahn
eigenwirtschaftlich erfolgen soll. Jetzt politisch von der Bahn eine
solche Verbindung einzufordern, ist nicht glaubwürdig. Politisch wäre es
für das Saarland wichtiger, einen echten Anschluss an das
Hochgeschwindigkeitsnetz zu bekommen. Dies bedarf einer Neubaustrecke
für Hochgeschwindigkeitszüge.