Social Bots sind künstliche Programme, die menschliches Verhalten simulieren und sich z.B. an Chats und Debatten bei Twitter und Facebook beteiligen oder Kommentarspalten und Foren mit ihren Botschaften fluten.
Social Bots der SPD sind menschliche Naturen, die politisches Denken simulieren und Fernsehkanäle, Interviewpartner und die Öffentlichkeit mit vorgefertigten Statements füllen. Sie gehen etwa so:
„Ich rate davon ab, Personaldiskussionen zu führen.“ Und: „Personal fällt natürlich immer sofort als erstes ein, aber ich finde, darum kann es jetzt nicht gehen.“ (Generalsekretär Lars Klingbeil) „Personaldebatten sind jetzt nicht zielführend.“ (Anke Rehlinger)
„Es ist zunächst einmal ein bitteres Ergebnis, gar keine Frage. Es ist eine Wahlniederlage für uns.“ Und: „Wenn es immer nur ein Traineraustausch wäre, hätte die SPD immer große Erfolge gehabt.“ (Carsten Schneider). Damit ist er in der Fußballsprache angekommen, die gerne von allen bemüht wird, mehr oder weniger gut: In der „es die SPD nicht geschafft hat bei dem Klimathema überhaupt auf dem Platz zu sein“, sich vielleicht „anders aufstellen“ muss, jedenfalls „niemanden braucht, der von der Seitenlinie aus kommentiert.“ Man fragt sich als schlichtes Wesen in der Provinz, womit als mit Themen und Personen soll Politik gemacht werden? Wenn man die Themen nicht gesehen hat, könnte das an den führenden Personen liegen? Wer war wann wo auf dem Platz und wer war Trainer?
Erinnern wir uns an das letzte Spiel. Nach der Bundestagswahl im Herbst 2017 flankte der frischgebackene Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider: „Das hängt nicht zwingend mit dem Personal zusammen. Martin Schulz wird Parteichef bleiben. Das ist völlig klar und unumstritten. Die SPD muss aber ein bisschen fluffiger werden, ein bisschen offener und spritziger.“ (…)„Wir stellen uns jedenfalls voll auf Opposition jetzt ein.“
„Das Vertrauen ist über Jahre verloren gegangen“, meint jetzt im Mai 2019 Lars Klingbeil.
„Kopf hoch“, motiviert da Spielführerin Andrea Nahles Mannschaft und Publikum und drischt mit einem Blick auf die Ränge rhetorisch erstmal den Ball ins Aus: „Jetzt drehen wir das nächste Rad!“