Ein Beitrag aus dem aktuellen INGO.
Über dreihundert Mal musste im vergangenen Jahr die Freiwillige Feuerwehr St. Ingbert-Mitte zu Einsätzen ausrücken, bei denen es vor allem um sogenannte technische Hilfeleistungen ging. Bei der Jahreshauptversammlung, an der auch Oberbürgermeister Hans Wagner und Ortsvorsteher Dr. Ulli Meyer teilnahmen, stellte Löschbezirksführer Wolfram Zintel eine sehr professionell gestaltete Broschüre vor, die die einzelnen Einsätze dokumentiert. Dabei spielt die Bekämpfung von Bränden fast nur noch eine geringe Rolle. Die Freiwillige Feuerwehr hat sich inzwischen zu einer Vielzwecktruppe entwickelt, deren Einsatzmöglichkeiten fast unbegrenzt sind. Dabei wurde die Feuerwehr auch in sehr ungewöhnlichen Fällen eingesetzt.
Dazu gehörte die Bekämpfung eines Baumschädlings, die Bergung einer Leiche und die Befreiung eines völlig verwirrten Mannes aus einem Dickicht.
Fast schon zur Routine gehört es dagegen, wenn Bäume gefällt werden müssen, wenn es um die Suche nach vermissten Personen geht oder um die gewaltsame Öffnung von Türen. In jüngster Zeit spielt auch die Brandschutzerziehung, die sogar in Kindergärten stattfindet, eine große Rolle.
Dieses umfangreiche und sehr vielfältige Einsatzprogramm wird von 73 Mitgliedern der aktiven Wehr bewältigt, zu der auch acht Frauen zählen. Für den notwendigen Nachwuchs sorgt die Jugendfeuerwehr mit zur Zeit 36 Mitgliedern, davon sechs Mädchen.
Nicht zu vergessen, die Altersabteilung, die mit ihren 35 Mitgliedern zwar nicht mehr an Einsätzen teilnimmt, aber sich nach wie vor als sehr nützlich erweist.
Bei über der Hälfte ihrer Einsätze wurde die Freiwillige Feuerwehr in St. Ingbert zu Hilfe gerufen. Weitaus seltener waren die Einsätze in Hassel und Rohrbach. In Oberwürzbach und Rentrich war die Feuerwehr am wenigsten gefordert.
Seit ihrer Gründung im Jahre 1864 spielt die St. Ingberter Feuerwehr auch eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben ihrer Stadt.
Besonders viel Anerkennung bei der St. Ingberter Bevölkerung findet dabei der Tag der offenen Tür in der Feuerwehrzentrale, der fast schon mit dem Stadtfest konkurrieren kann.
Auch am Barbaratag der Knappen, der Fronleichnamsprozession, dem Volkstrauertag oder der Verteidigung des Rathauses gegen das närrische Volk ist die Feuerwehr immer ein fester Bestandteil des St. Ingberter Brauchtums.