CDU-Landtagsfraktion will Bundesmittel zur technischen Revolution der Schulbuchausleihe nutzen – umfangreiche Reform der aktuellen Schulbuchausleihe wird angestrebt
„Die Krise führt uns aktuell einige Versäumnisse vor Augen, die wir nun schnellstmöglich erkennen und ausräumen müssen“, so der bildungspolitische Sprecher Frank Wagner. Schon in der Vergangenheit habe das Saarland Fördermittel aus dem Digitalpakt Schule zu zögerlich abgerufen; die neuen Bundesmittel von ca. 6 Millionen Euro für das Saarland müssten nun dorthin fließen, wo sie direkt beim Schüler ankommen.
„Wir fordern daher eine digitale Revolution der Schulbuchausleihe. Neben Büchern sollen benachteiligte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben auch digitale Endgeräte auszuleihen. Wir können nicht erwarten, dass jeder Haushalt über ein Gerät verfügt, das den Schülern den geeigneten Zugang zum Online Schooling ermöglicht“, so Wagner. Wie es die CDU-Kreistagsfraktionen in St. Wendel und Merzig-Wadern bereits geplant haben, soll in enger Abstimmung mit den Schulträgern und allen Schulformen mehr Flexibilität in der Ausgestaltung der Schulbuchausleihe ermöglicht werden. Die neu beschafften Tablets oder Notebooks sollen dann den Schülern zur Verfügung stehen. „Dabei rechnen wir nicht mit 150 Euro pro Gerät, sondern rechnen einen höheren Betrag ein. Die Geräte sollen denen zur Verfügung stehen, die selbst keine zuhause besitzen.“ Zur Neuausrichtung der Ausleihe soll auch die Beschaffung individueller Lehrmaterialien zählen, digital oder analog, die es den Lehrkräften ermöglichen, den Schülern je nach unterschiedlichem Lernfortschritt passende Materialien zur Verfügung zu stellen. Gerade für Schüler mit einem individuellen Förderplan muss es häufig passgenaue Lernmaterialien geben. „Jetzt bietet sich die Gelegenheit mit einer neuen Konzeption der Schulbuchausleihe neben den technischen Anschaffungen, auch für mehr Spielräume bei der Anschaffung der jeweiligen Unterrichtsmaterialien zu sorgen.“, ergänzt Frank Wagner.
„Wir wollen dafür sorgen, dass niemand durchs Netz fällt. Gerade in der jetzigen Situation darf bei der Bildung kein Ungerechtigkeitsempfinden unter Schülern und Eltern entstehen. Uns geht es dabei um die größtmögliche Flexibilität für Lehrer und Schüler“, so die wissenschaftspolitische Sprecherin Jutta Schmitt-Lang abschließend.
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt noch in diesem Jahr ein 500-Millionen-Programm zur Sofortausstattung von Schulen sowie Schülerinnen und Schülern bereit, um das Schulsystem in Deutschland auf digitaler Ebene flexibler zu gestalten. Ins Saarland fließen ca. 6 Millionen-Bundesmittel, die für die Anschaffung von digitalen Endgeräten genutzt werden sollen.