Die Zukunft der Nahversorgung im Stadtteil Mühlwald in St. Ingbert sorgt weiter für Diskussionen. Die Fraktionen der Freien Wähler, der Familien-Partei und Bündnis 90/Die Grünen im St. Ingberter Stadtrat haben gemeinsam einen Bürgerdialog gefordert, um den geplanten Bau eines Edeka-Marktes an der Stelle „In der Kohldell“ kritisch zu prüfen. Sie hinterfragen die Notwendigkeit des Marktes mit einer Fläche von über 1.800 Quadratmetern vor dem Hintergrund der rückläufigen Bevölkerungszahl und fordern eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Die drei Fraktionen setzen sich dafür ein, die Anwohner aktiv in die Entscheidung einzubinden und eine Lösung zu finden, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird. Sie sprechen sich dafür aus, den bestehenden Markt am aktuellen Standort zu modernisieren, statt einen Neubau im Bereich „In der Kohldell“ zu errichten. Sie äußern Bedenken hinsichtlich der städtebaulichen Planung, der verkehrstechnischen Anbindung und des Hochwasserschutzes.
Die SPD-Fraktion sieht die Situation anders. Sie argumentiert, dass ohne einen neuen Standort die Nahversorgung im Mühlwald gefährdet sei. Die SPD möchte die Standorte „In der Kohldell“ und „Kaiserstraße/Spieser Landstraße“ ergebnisoffen prüfen. Maximilian Raber, Fraktionsvorsitzender der SPD, betont, dass eine Erweiterung am aktuellen Standort kaum möglich sei und ein alternativer Standort nötig sei, um die Zukunft der Nahversorgung zu sichern.
Die SPD betont, dass der Hochwasserschutz im Bereich „In der Kohldell“ durch das Regenrückhaltebecken gewährleistet sei und die Verkehrsprobleme lösbar erscheinen. Fraktionsgeschäftsführer Luca Wagner betont, dass die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im weiteren Verfahren berücksichtigt werden müssten, um eine ausgewogene Entscheidung zu treffen.
Ein Bürgerdialog ist für den 22. Oktober im Großen Sitzungssaal des Rathauses geplant. Die endgültige Entscheidung soll nach derzeitigem Stand in der Stadtratssitzung am 29. Oktober getroffen werden.