Die Wiedereröffnung von Polizeiinspektionen im Saarland stößt auf erhebliche Bedenken seitens der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Insbesondere die düstere Personallage bei der saarländischen Polizei veranlasst den Landesvorsitzenden Markus Sehn zu einer klaren Positionierung gegen diese geplante Maßnahme.
Laut Sehn ist die desolate Personalsituation im Saarland derart prekär, dass eine zusätzliche Aufpersonalisierung der Polizeireviere schlichtweg nicht realisierbar ist. Die vorhandenen Ressourcen müssten eher für die Stabilisierung und Sicherung der existierenden Polizeiposten genutzt werden, anstatt sie durch die Reaktivierung weiter zu verdünnen.
„Die Wiedereröffnung der Polizeiinspektionen ist reine Symbolpolitik“, so Sehn. Er warnt davor, Personal von aktiven Straßeneinsätzen abzuziehen, nur um diese in reaktivierten Dienststellen im Innendienst zu binden. Sehn stellt klar: „Es bringt wenig, wenn wir für ein paar Stunden Kolleginnen und Kollegen quer durchs Land schicken, die dann in Büros sitzen, in denen das Telefon still bleibt, das Internet schleicht und kaum Bürger zur Anzeigenerstattung erscheinen.“
Die Kritik des Gewerkschaftschefs mündet in einer eindringlichen Frage: Sind die Sprechzeiten in den Polizeiposten tatsächlich im Dienste der inneren Sicherheit oder handelt es sich hier ebenfalls um bloße Symbolpolitik? Für Sehn ist die Antwort klar: „Wichtig ist nicht das Polizei-Schild an irgendeiner Wand, sondern die Präsenz der Kolleginnen und Kollegen in den Streifenwägen auf der Straße.“