Er gehört zu den wenigen europäischen Kardiologen, die sich auf die Behandlung chronischer Verschlüsse spezialisiert haben und ist seit dem 01.07.2018 der Leiter des Herzkatheterlabors am Standort St. Theresia.
Seit dem 01.07.2018 ist Dr. med. Nitin Sood Leiter des Herzkatheterlabors am Standort St. Theresia. Dr. Nitin Sood stammt ursprünglich aus Indien. Sein Medizinstudium hat er in der Ukraine absolviert und danach drei Jahre lang in der Inneren Medizin in Indien gearbeitet. Ins Saarland verschlagen hat es ihn im Jahr 2004, als er seine jetzige Ehefrau kennenlernte. Hier war er zunächst als Assistenzart am Knappschaftskrankenhaus Sulzbach tätig, danach absolvierte er seine Facharztausbildung an den SHG-Kliniken Völklingen. Diese hat er im Jahr 2012 in den SHG-Kliniken Völklingen abgeschlossen und von 2013 bis zu seinem Wechsel ins CaritasKlinikum Saarbrücken als Oberarzt im dortigen Herzkatheterlabor gearbeitet.
„Einer meiner Schwerpunkte ist die Herzkatheteruntersuchung über die Armgefäße. Dabei handelt es sich um eine schonende und komplikationsarme Untersuchung des Herzens, bei der der Patient unmittelbar nach der Untersuchung ohne eine lange Liegedauer aufstehen kann, darüber hinaus wird insbesondere bei Patienten mit akutem Herzinfarkt die Sterblichkeit gesenkt“, erklärt Nitin Sood. „Ein weiterer Fokus meiner Arbeit liegt bei komplexen Koronarinterventionen, insbesondere der Wiederöffnung von chronischen Verschlüssen der Herzkranzarterien. Hier können mittlerweile mit Hilfe neuer Materialien, zum Beispiel Rekanalisationsdrähte und spezielle Mikrokatheter, und insbesondere durch neuen Techniken auch chronische Koronarverschlüsse mit der sehr hohen Erfolgsrate von fast neunzig Prozent wiedereröffnet werden.“
Dr. Nitin Sood gehört zu den wenigen europäischen Kardiologen, die sich auf die Behandlung chronischer Verschlüsse, die auch als CTOs (chronic total occlusion) bezeichnet werden, spezialisiert haben. Die Behandlung erfolgt über kleine Sonden, die durch den Arm oder über die Leiste bis zum Herzen gelegt werden. Die natürlichen Umgehungsgefäße, die so genannten Kollateralen, und die verschlossenen Herzkranzgefäße werden dabei rückwärts wiedereröffnet, das heißt, für den Blutfluss wieder durchgängig gemacht. Dadurch werden bei geeigneten Patienten Bypass-Operationen oder die Verordnung von weiteren Medikamenten überflüssig. Diese Behandlungsmethode lehrt Sood europaweit. Er gehört, als erstes Mitglied im Saarland, zum „Euro CTO-Club“ der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC).
„Das Erfreuliche an meinem Beruf ist, dass wir als Team im Herzkatheterlabor bei den oben beschriebenen Eingriffen den Erfolg unmittelbar sehen“, berichtet der Mediziner. „Der Patient bemerkt in der Regel eine wesentliche Beschwerdelinderung unter Belastungssituationen.“
Hintergrund:
Arteriosklerose kann im Laufe der Zeit zu einem kompletten Verschluss von Herzkranzarterien führen. Diese chronischen Verschlüsse werden auch als sogenannte CTOs bezeichnet (CTO = chronic total occlusion). Um die Blutversorgung aufrecht zu erhalten, bilden sich so genannte „Kollateralgefäße‘‘. Es handelt sich um Umgehungskreisläufe. Leider sind diese Verbindungen in den allermeisten Fällen nicht ausreichend, um die Durchblutung insbesondere in Belastungssituationen zu gewährleisten. Dadurch entstehen bei diesen Patienten Symptome wie Brustenge (sogenannte Angina pectoris) oder Atemnot. Eine eingeschränkte Belastbarkeit ist die Folge.
Um die für den Patienten am besten geeignete Behandlungsform einzusetzen, wird im Vorfeld eine individuelle und sorgfältige Diagnostik mittels 12-Kanal-EKG, Ultraschalluntersuchung und Kernspintomographie des Herzens durchgeführt, um die Vitalität des vom dem verschlossenen Herzkranzgefäß abhängigen Herzmuskels nachzuweisen. Die weitere Behandlung hängt davon ab, ob nur ein Herzkranzgefäß oder mehrere Herzkranzgefäße erkrankt sind und ob z. B. durch Begleiterkrankungen oder Voroperationen das individuelle Risiko erhöht sein könnte.