StartPolitikDrogenbeauftragter Kolling: „Kinder aus Suchtfamilien stärker fördern“

Drogenbeauftragter Kolling: „Kinder aus Suchtfamilien stärker fördern“

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Start der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien – Drogenbeauftragter Kolling warnt vor Alkoholkonsum in der Schwangerschaft – Projekt WIESEL saarlandweit ausbauen

„Die Fürsorge für Kinder aus Suchtfamilien ist ein wichtiger Bestandteil der Drogenhilfe. Vor allem Aufklärung und Unterstützung sind wesentlich, um die Kinder vor ihrer eigenen Abwärtsspirale zu bewahren“ so der Drogenbeauftragte Kolling. Im Saarland wurden bereits vor einigen Jahren ein Netzwerk gegründet, das sich speziell mit der Vermeidung von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft befasst. Die sogenannte fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) sorgt bereits im Mutterleib für eine massive Schädigung des Säuglings. Die Kinder kommen mit einer Minderung der Intelligenz und Aufmerksamkeit auf die Welt, die die Kinder ihr ganzes Leben begleiten. Außerdem leiden Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, vermehrt unter Auffälligkeiten im Sozialverhalten. Im Saarland kommen jährlich rund 122 Neugeborene mit dem Syndrom zur Welt.

Auch das aktuelle Gutachten des Instituts für Therapieforschung, das das saarländische Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte, stellt einen besonderen Hilfebedarf für Kinder aus Suchtfamilien fest: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, die saarländische Suchthilfe neu aufzustellen und für die geänderten Anforderungen der Zukunft passgenau zu optimieren. Wir müssen daher auch Kinder suchtkranker Eltern in einem Netz aus engmaschigen Angeboten auffangen“, so Staatssekretär Stephan Kolling. „Ich setze mich aus diesem Grund persönlich dafür ein, dass das Projekt WIESEL des Caritasverbands Schaumberg-Blies e.V., mit wir bereits gute Erfahrungen gemacht haben, diesen Kindern flächendeckend im ganzen Saarland zugänglich gemacht wird.“ WIESEL hat allein in den Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen im Jahr 2017 28 Kinder betreut und soll nun auf alle Landkreise und den Regionalverband ausgeweitet werden. Entsprechende Gespräche wurden bereits geführt. Aktuell wird ein Eckpunktepapier erstellt, das im Anschluss den Kommunen vorgelegt wird. Das Gesundheitsministerium stellt für das Jahr 2019 rund 105.000 Euro aus eigenen Mitteln für Projekte in der Suchthilfe bereit.

Geplant ist auch ein „Haus der Familie“ als Anlaufstelle, angegliedert an ein Zentrum der Versorgung in der Landeshauptstadt Saarbrücken, für die ganze Familie mit Suchthintergrund. Dort sollen passgenaue und niedrigschwellige Angebote vorgehalten werden. 

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