Die Landesvorsitzende der Grünen, Uta Sullenberger fordert: Registrierung verbessern, menschenwürdigen Wohnraum finden und Ehrenamtliche entlasten
Die Pressemeldung der scheidenden Landesregierung, dass die Flüchtlingssituation im Saarland entspannt sei, entspreche leider nicht der Realität, sagt Uta Sullenberger. Die Zustände in Lebach schienen deswegen entspannt, weil Ehrenamtliche die Organisation privat übernehmen.
„Viele Flüchtlinge kommen erst einmal gar nicht in Lebach an, weil Ehrenamtliche die Busse sowie die Wohnungen bereits vor der Einreise der Flüchtlinge organisieren. Sie besorgen Kleidung, Möbel und vieles mehr und machen die Behördengänge mit den Kriegsopfern. Selbst die Freizeit der z.T. schwer Traumatisierten wird gestaltet“
so Uta Sullenberger, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saarland.
„Die langen Wartezeiten ohne Sitzmöglichkeit bei der Registrierung von über 8 Stunden bis 23 Uhr nur um ein entsprechendes Schriftstück zu bekommen, sind gerade für ältere Frauen oder Mütter mit Babys oder kranken Kleinkindern unzumutbar. Deshalb haben sich ehrenamtliche HelferInnen organisiert, versuchen die Flüchtlinge erst einmal menschenwürdig zu empfangen und organisieren dann erst den Gang nach Lebach. Dabei stimmen sie sich in Netzwerken ab, damit der Andrang in Lebach nicht zu groß wird. In dieser Situation ist jetzt die Aufnahme z.T. 2 Tage lang wegen IT-Wartungsarbeiten nicht möglich. Wobei die IT Ausstattung an sich sowie die Internetanbindung immer noch ein großes Problem darstellt. Im ungünstigsten Fall stehen die Flüchtlinge stundenlang an, müssen dann aber unverrichteter Dinge gehen, da das Netz zusammengebrochen und die Registrierung so nicht möglich ist,“ führt Sullenberger weiter aus.
Die Grünen-Politikerin sieht dringenden Handlungsbedarf. Ehrenamtliche Helfer*innen organisierten bereits zu Anfang der Flüchtlingswelle Zelte zum Unterstellen, Decken, Essen und warme Getränke. Sullenberger: „Die vielen Helfer*innen werden nicht ausreichend unterstützt, weil auch die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen oft an der Belastungsgrenze sind. Hier brauchen wir mehr hauptamtliches Personal, um die vielen ehrenamtlich Engagierten zu entlasten. Insgesamt braucht es eine bessere Organisation, damit die Flüchtlinge nach den traumatischen Erlebnissen schnell registriert und menschenwürdig untergebracht werden.“