Für Bürgermeister Michael Forster ist der neue Eigenbetrieb Stadtentwässerung ein Schlüssel bei der Bewältigung steigender Anforderungen im Umweltschutz
Die bislang innerhalb der Homburger Stadtverwaltung geführte Abteilung „Stadtentwässerung“ wird zum 1. Januar 2023 in einen Eigenbetrieb „Stadtentwässerung der Kreisstadt Homburg (SeH)“ überführt. Das hat der Stadtrat in der letzten Sitzung des zu Ende gehenden Jahres beschlossen. Die Neuorganisation wird unter der Leitung der jetzt gewählten Werkleiter Frank Missy und Martin Orschekowski in den kommenden Jahren vollzogen.
Für die Homburger Bürgerinnen und Bürger ergeben sich nach den Worten von Bürgermeister Michael Forster auf den ersten Blick keine Änderungen. „Es handelt weiterhin die Kreisstadt Homburg, wenn auch unter dem künftig neuen Namen SeH“, sagt der Verwaltungschef.
Mit der Gründung des Eigenbetriebs würden intern die Strukturen neu aufgestellt. Die Überführung ermögliche faktisch eine finanzwirtschaftliche und organisatorische Eigenständigkeit sowie eine bessere Transparenz der technischen, wirtschaftlichen und finanziellen Vorgänge. Maßnahmen wie die Untersuchungen zur Einführung einer Starkverschmutzerzulage können nach Auffassung Forsters die Verteilung der Gebührenbelastung nach dem Verursacherprinzip unterstützen und somit zu einer höheren Gebührengerechtigkeit und Transparenz beitragen. Forster ergänzt: „Durch eine verdichtete und optimierte Struktur wird zudem eine höhere Effizienz des eingesetzten Personals ermöglicht, die durch die stetig steigenden Anforderungen im Umweltschutz notwendig ist.“ Der Bürgermeister nennt in diesem Zusammenhang beispielsweise die Dichtigkeit der Kanäle, die Überwachung der Abwassereinleitungen, Starkregenproblematiken und die im Saarland vor der Einführung stehende neue Eigenkontrollverordnung.
Ein weiteres Merkmal des Eigenbetriebs ist der speziell dafür gegründete Werksausschuss. Damit steht dem Abwasserbereich ein Gremium zur Verfügung, welches sich explizit nur mit den Themen des Eigenbetrieb Stadtentwässerung befasst.
„Um die direkte Kommunikation mit den Bürgern zu vereinfachen und deren Anträge und Anliegen schneller bearbeiten zu können, werden zurzeit unter anderem die Arbeitsabläufe hinsichtlich ihrer Prozessstruktur digitalisiert und verschlankt“, ergänzt Werkleiter Martin Orschekowski. So können nun etwa ganz praktisch Entwässerungsanträge online über www.stadtentwässerung-homburg.de gestellt werden. Auch die Themenbereiche Kanalauskunft und Störungsmeldungen würden in der Folge weiter ausgebaut und mit Blick auf den Service schrittweise verbessert.
Fördermöglichkeiten für den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser und Abwasser zu schaffen, ist ein weiteres Ziel des Eigenbetriebs, das im nächsten Jahr konsequent verfolgt werden soll. Mit der Förderung des Landes über die „Aktion Wasserzeichen“ stellt die Stadtentwässerung den Homburgern Fördermöglichkeiten für Maßnahmen zur Entlastung der Kanäle und der Kläranlage zur Verfügung. Dies bedeutet, dass eigentlich sauberes Regenwasser nicht mehr in den Mischwasserkanal abgeführt wird, sondern durch die Entsiegelung von Flächen im Boden versickert. So kann eine naturnahe Wasserwirtschaft sichergestellt und die Menge des zu behandelnden Abwassers reduziert werden. Antragsberechtigt sind Privatpersonen sowie ansässige Betriebe im Stadtgebiet Homburg.
„Wir freuen uns über die Umsetzung des Eigenbetriebs Stadtentwässerung und die daraus entstehenden Möglichkeiten für Homburg. Für eine effiziente und zukunftsorientierte Ausrichtung ist dieser Schritt unerlässlich“, bekräftigt Frank Missy, der neben der Werkleitung des Eigenbetriebs bei der Stadtverwaltung für die Bereiche Bauen und Umwelt verantwortlich zeichnet.