Am CaritasKlinikum Saarbrücken ermöglichen gezielte Schutzmaßnahmen, dass trotz der Corona-Pandemie weiterhin lebenswichtige Krebsuntersuchungen und -therapien stattfinden können.
Die Corona-Pandemie hat in der Gesellschaft für Verunsicherung gesorgt. Wie gefährlich ist das Virus? Wie kann ich mich davor schützen? Können meine ärztlichen Behandlungen fortgeführt werden? Gerade Patienten, die für eine ärztliche Behandlung Krankenhäuser aufsuchen, sind verunsichert. Kann das Krankenhaus mich auch behandeln oder werden vorrangig nur Covid-Patienten aufgenommen?
„Das waren Fragen, die unsere Patienten in eine regelrechte Schockstarre versetzt haben“, erklärt Dr. med. Martina Treiber, Chefärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia, stellvertretende Leiterin des Onkologischen Zentrums sowie stellvertretende Vorsitzende der Saarländischen Krebsgesellschaft. „Deshalb haben wir direkt zu Beginn der Pandemie versucht, die Angstwelle zu durchbrechen und besonders Krebs- und Tumorpatienten davor gewarnt, eine laufende Behandlung zu unterbrechen oder Vorsorgeuntersuchungen zu versäumen. Dadurch würden große Chancen verpasst, geheilt zu werden.“
Besonders ein unbehandelter Tumor ist gefährlich. Denn Tumore wachsen immer weiter und ohne Therapien rücken wichtige Heilungschancen in weite Ferne. Um dem entgegenzuwirken, wurde seit diesem Frühjahr mit einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit und ausführlichen Gesprächen versucht, die Patienten aufzuklären. „Dabei stand für uns immer außer Frage, dass auch im Falle einer Quarantäneanordnung oder gar einer Covid-Infektion, eine Tumorbehandlung fortgeführt wird und in diesen Fällen zusätzlich gezielte Schutzmaßnahmen ergriffen werden“, erklärt Treiber. „Dies gestaltet sich durch zusätzliche Schutzkleidung für das Personal aber auch eine zielgerichtete Terminkoordination. Mit diesen Maßnahmen können wir unseren Patienten einen geschützten Raum ermöglichen.“ Hinzukommt, dass die Lage der radioonkologischen Klinik im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia genutzt werden kann. Hier können durch einen gesonderten Eingang Tumorpatienten unabhängig vom Haupteingang eintreten, wodurch ein mögliches Infektionsrisiko um einen weiteren wertvollen Faktor reduziert und lange Warteschlangen vermieden werden. Zugangskontrollen, wie beispielsweise das Fiebermessen, sorgen ebenfalls für zusätzlichen Schutz.
Gerade bei onkologischen Patienten spielt das Fiebermessen eine wichtige Rolle. „In der Regel sind viele Krebspatienten fibril, das heißt, dass sie während der Therapie eine leicht erhöhte Temperatur haben – dies aber nicht gleich bedeutet, dass sie erkrankt sind. Das Immunsystem reagiert mit leichtem Fieber auf die Therapie und auch wenn die Patienten und diese Symptome für uns bekannt sind, führen wir ebenfalls einen Corona-Test durch“, erklärt Dr. Martina Treiber. „Dabei ist aber besonders erfreulich, dass alle bisher getesteten Patienten negative Ergebnisse hatten. Das zeigt uns, dass besonders onkologische Patienten wichtige Vorsichtsmaßnahmen bereits früh verinnerlichen und beherzigen. Dazu stoßen wir mit unseren Maßnahmen, wie der Vermeidung von Besuchen oder nur der notwendigsten Wahrnehmung von Begleitungen, auf durchweg positive Resonanz. Sie haben Verständnis für unsere Schutzmaßnahmen, sind aber auch sehr dankbar dafür, dass wir weiterhin wie gewohnt für sie da sind.“
Sabrina Kraß