Tressel/Kessler: Schulen brauchen mehr Lehrkräfte – Corona-Situation verschärft Personalnotlage weiter
Anlässlich des Einstellungstermins für Lehrkräfte am 1. Februar fordern die saarländischen Grünen von der Landesregierung Transparenz über die tatsächliche Personalsituation an saarländischen Schulen. Bereits die üblichen Zahlen zum Schuljahresbeginn sei das Ministerium ausgerechnet im Jahr 2020 schuldig geblieben. Zudem forderten die Grünen eine Einstellungsoffensive für den Bildungsbereich. Sie wollen 400 Lehrkräfte über den regulären Ersatzbedarf hinaus an die Schulen schicken.
Der Landesvorsitzende der Grünen, Markus Tressel, forderte von der Bildungsministerin konkrete Zahlen und eine Debatte über die personelle Ausstattung der Schulen: „Der 1. Februar als Einstellungstermin für Lehrkräfte ist ein gutes Datum, um endlich Transparenz über die Situation an den Schulen zu schaffen. Üblicherweise veröffentlicht das Bildungsministerium zu Beginn des Schuljahres die wichtigsten Zahlen zu Lehrereinstellung, Klassengrößen und anderen wichtigen Parametern. Ausgerechnet im vergangenen Jahr war davon nichts zu hören und ausweislich der Rückmeldung von vielen Schulen gibt es keine signifikante Entlastung beim Personal. Die Landesregierung muss jetzt endlich Transparenz schaffen und die Zahlen auf den Tisch legen. Alle Versprechungen der Landesregierung in den letzten Monaten helfen wenig, wenn die Lehrerinnen und Lehrer nicht am Ende tatsächlich in den Schulen ankommen. Wie viele neue Stellen, befristet und unbefristet, gibt es zum 1. Februar über den tatsächlichen Ersatzbedarf hinaus genau?“
Der Grünen-Bildungspolitiker und ehemalige Bildungsminister Klaus Kessler forderte Transparenz von der Landesregierung hinsichtlich der tatsächlichen Einstellungszahlen. Kessler: „Die Pandemie hat die ohnehin angespannte Personalsituation an den Schulen weiter verschärft. Um Personallücken zu schließen, aber auch dauerhaft Qualitätsverbesserungen zu erreichen und den gestiegenen Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft an die Schulen gerecht zu werden, ist es völlig unzureichend, Referendare oder Lehramtsstudierende als befristete Hilfslehrkräfte einzustellen. Die Corona-Pandemie hat klar aufgezeigt, dass unsere Schulen unterpersonalisiert sind. Zur nachhaltigen Verbesserung der Situation ist aus unserer Sicht die unbefristete Einstellung von zunächst etwa 400 zusätzlichen Lehrkräften über den regulären Ersatzbedarf hinaus dringend erforderlich.“
Die Grünen fordern von der Landesregierung deshalb eine Übersicht über die unbefristeten und befristeten Neueinstellungen pro Schulform, Daten zur Lehrerfeuerwehr pro Schulform im Vergleich zum Vorjahr unter Berücksichtigung der Corona Pandemie in diesem Jahr und die Erstellung eines Konzeptes für eine transparente, vorausschauende und vorsorgende Personalplanung an den saarländischen Schulen.