Tressel: Runder Tisch löst keine strukturellen Probleme – Einzelhandel braucht echte Hilfe
Der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Landeschef Markus Tressel fordert Wirtschaftsministerin Rehlinger auf, kleine Einzelhändler mit einer regionalen Vermarktungsplattform für den Online-Handel zu unterstützen. Der Runde Tisch sei sicher gut gemeint, löse aber das strukturelle Problem der Ungleichbehandlung des Handels in der Krise nicht. Hier müsse die Wirtschaftsförderung ansetzen und einen digitalen Marktplatz nach dem Vorbild von Amazon für das Saarland auf den Weg bringen. Damit könne auch die sich durch die Krise vertiefende Abhängigkeit von den digitalen Monopolisten gebremst werden.
„Der digitale Markteinstieg war insbesondere für kleinere örtliche Einzelhändler bereits vor der Corona-Krise schwer zu stemmen. Mit der Krise, den unverschuldeten Geschäftsschließungen und den Umsatzeinbrüchen, ist dies für viele gar nicht mehr möglich. Während der stationäre Einzelhandel massive Nachteile hat, floriert der Online-Handel und davon profitieren derzeit vor allem Großkonzerne“, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Dies gelte auch für den Handel, der noch öffnen dürfe. Hier würden dauerhaft die Großanbieter, die neben Lebensmitteln auch ein großes Non-Food-Angebot hätten dauerhaft gestärkt mit massiven Folgen für die Innenstädte.
Der Grünen-Politiker fordert Wirtschaftsministerin Rehlinger auf, den stationären Einzelhandel auch in der Krise wettbewerbsfähig zu machen. Tressel: „Der Runde Tisch ist zwar gut gemeint, wird aber die strukturellen Probleme nicht lösen können. Unter den gegebenen Pandemiebedingungen brauchen wir stattdessen eine zielgerichtete Wirtschaftsförderung, um die nötige Infrastruktur für einen regionalen Online-Handel auf den Weg zu bringen, niedrigschwellig und idealerweise auf einer regionalen Plattform. Das Land sollte mit einem digitalen Marktplatz nach dem Vorbild von Amazon dem saarländischen Einzelhandel eine regionale und neutrale Vermarktungsplattform ins Leben rufen.“ Das könne dem Einzelhandel auch langfristig helfen, ein stationäres Angebot in den Innenstädten aufrecht zu erhalten und die sich durch die Krise vertiefende Abhängigkeit von den digitalen Monopolisten bremsen.