Werbeaktionen des großflächigen Handels gehen offenbar weiter
Nachdem die Werbeaktionen von Discountern, Supermärkten und SB-Warenhäusern für Non-Food-Aktionsware trotz des Runden Tischs im saarländischen Wirtschaftsministerium offenbar unvermindert weitergehen, fordert der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Landeschef Markus Tressel Wirtschaftsministerin Rehlinger auf, auf die Einhaltung der Selbstverpflichtung zu drängen und auch gesetzliche Regeln in Erwägung ziehen. Die Leidtragenden seien kleine Läden in den Stadt- und Ortszentren, die bereits vor der Krise unter Druck gewesen seien. Der Grünen-Politiker fordert fairen Wettbewerb und eine bessere Perspektive mit einer besseren Unterstützung von kleinen Läden in den Stadt- und Ortszentren.
„Nach zwei Wochen wird klar: Der Runde Tisch von Wirtschaftsministerin Rehlinger mit dem Einzelhandel ist gescheitert. Die Werbeaktionen von Discountern, Supermärkten und SB-Warenhäusern für Non-Food-Aktionsware gehen überwiegend einfach weiter. Trotz der Selbstverpflichtung der großen Lebensmittelmärkte auf Werbeaktionen zu verzichten, die nicht zum normalen Angebot gehören, landen saarlandweit weiter Prospekte mit Aktionsware in den Briefkästen. Die großen Händler nutzen die Krise aus, um Marktanteile zu gewinnen“, kritisiert Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Der Grünen-Politiker fordert Wirtschaftsministerin Rehlinger auf, zügig für fairen Wettbewerbsbedingungen zu sorgen und den kleinen Läden in den Stadt- und Ortszentren eine bessere Perspektive zu geben. Tressel: „Von fairem Wettbewerb kann im Einzelhandel derzeit keine Rede sein. Wirtschaftsministerin Rehlinger muss hier dringend nachsteuern und darf sich nicht von den Einzelhandelsriesen auf der Nase herumtanzen lassen. Wenn die Selbstverpflichtung nicht wirkt, dürfen gesetzliche Regelungen kein Tabu sein. Unsere Innenstädte und Ortskerne brauchen gezielte Unterstützung, wenn wir auch nach Corona keine verwaisten Zentren haben wollen.“
Tressel erneuerte seine Forderung nach einer lokalen Plattform für den Onlinehandel um Abhängigkeiten von Konzernstrukturen zu reduzieren. Zudem müsse angesichts der fehlenden Einsicht einiger Großhändler das so genannte Schwerpunktprinzip nötigenfalls in Frage gestellt werden. Rehlinger scheine die Probleme des Einzelhandels mit der für sie mittlerweile üblichen „Runder Tisch und Gipfel“-Taktik aussitzen zu wollen, ohne greifbare Ergebnisse zu produzieren.