1:0 nach 90 Minuten – Das Pokalfinale 20/21 war eine eindeutige Angelegenheit. Der 1. FC Saarbrücken vermochte über die gesamte Spielzeit nicht, den engagierter und aggressiver antretenden Nachbarn den Schneid abzukaufen. Nun kann der Viertligist zum wiederholten Mal im DFB-Pokal antreten.
FCS Trainer Lukas Kwasniok setzte auf eine veränderte Grundformation. Hatte er zuletzt eine Dreier-Abwehrkette bevorzugt, so startete sein Team heute im klassischen 4-4-2 mit Manuel Zeitz und Bone Uaferro in der Innenverteidigung, Sebastian Bösel rechts und Mario Müller links. Davor agierte eine Doppelsechs, die sich aus Luca Kerber und Fanol Perdedaj zusammensetzte. An deren Seiten liefen Minos Gouras und Nicklas Shipnoski auf. In der Spitze kamen erneut Tobias Jänicke und Timm Golley zum Einsatz.
Im SR-Interview sagte Lukas Kwasniok, dass er schon nach wenigen Minuten gesehen habe, dass es an diesem Tag nichts werden würde. Und so überließen die Saarbrücker den Gastgebern die Initiative. Die schnürten den Drittligisten fleißig in der eigenen Hälfte ein, vermochten es jedoch selten, sich wirklich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Das Saarbrücker System schien darauf ausgelegt zu sein, die schnellen Flügelspieler Gouras und Shipnoski einzusetzen. Doch die waren, bis auf wenige Ausnahmen, in guten Händen. Das Unentschieden zum Pausenpfiff ging somit zwar in Ordnung, doch vom favorisierten 1. FC Saarbrücken hätte man weit mehr erwarten dürfen.
Die Situation änderte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht wesentlich. Erst als Günther-Schmidt und Deville für Gouras und Jänicke kamen, entwickelten die Blau-schwarzen mehr Druck Richtung Tor der Hausherren. Das Spiel wurde ausgeglichener und als Mendler und Bulic für Golley und Bösel rein kamen, steigerten sich die Saarbrücker noch ein wenig. Doch kurz nach der Einwechselung des (guten) Kianz Froese, der Fanol Perdedaj ersetzte, nutzte der ebenfalls eingewechselte Dacaj eine Unsicherheit in der Saarbrücker Abwehr, zog aus 20 Metern ab und ließ Batz keine Chance.
Saarbrücken warf nun alles nach vorne, doch es gelang dem Drittligisten nicht mehr, den Ausgleich zu erzielen, bis Schiedsrichter Jan Dennemärker in der 93. Minute endgültig abpfiff.
Fazit: Der verdiente Sieger des Pokalfinales hieß zweifelsfrei SV Elversberg. Die Saarbrücker machen von Beginn an einen fast apathischen Eindruck, erreichten nie ihre Normalform und vergaben so leichtfertig die Chance, im kommenden Jahr wieder Furore im DFB-Pokal zu machen. Das ist nun der SV Elversberg vorbehalten, die das Saarland ja bereits in der abgelaufenen Saison erfolgreich vertreten hatte.
Der FCS kann trotz des Dämpfers am Ende auf eine sehr gute Saison zurückblicken. Es steht nun ein größerer Umbruch bevor. Der FCS 21/22 wird ein völlig anderes Gesicht haben als 20/21. Die SV Elversberg behält nach dem Pokalerfolg durch den Homburger Sieg beim Tabellenersten SC Freiburg II sogar noch die Chance, in die Dritte Liga aufzusteigen.
Eine gute Nachricht gibt es am Ende für alle Anhänger des 1. FC Saarbrücken dennoch: Die Verletzung von Steven Zellner ist doch nicht so schlimm wie es zuletzt zu lesen stand. Wir sprachen den Abwehrchef des FCS kurz vor dem Spiel. Es ist nicht das vorgeschädigte Knie betroffen, sondern das bisher gesunde. Der Ausfall wird sicherlich ein paar Monate dauern, aber Steven Zellner wird wohl noch im Laufe der Hinrunde wieder zum Kader des 1. FC Saarbrücken gehören. Eine Invalidität steht nicht zur Debatte. „Zelle“ machte entsprechend einen ausgeglichenen Eindruck.