Anfang 2021 werden in St. Wendel die Arbeiten des Entsorgungsverbandes Saar zur Optimierung der Regenwasserbehandlung beginnen. Die Maßnahme umfasst zum einen den Bau eines Staukanals und zum anderen die Erneuerung des bestehenden Hauptsammlers. Insgesamt investiert der EVS hier 6 Millionen Euro.
Am 04.03.2020 stellte der EVS interessierten Bürger*innen das Maßnahmenpaket im Einzelnen vor:
Der neue Staukanal zur Optimierung der Regenwasserbehandlung verläuft in der Parkstraße. Der ca. 340 Meter lange Staukanal mit einem Speichervolumen von 500 Kubikmetern hat die Aufgabe, bei einem Starkregenereignis das Wasser zu speichern und nach Abklingen des Regens geregelt der Kläranlage zu zuführen.
Nach Abschluss aller Bauarbeiten erfolgt die Wiederherstellung der Oberflächen. Als Ausgleich für die im Vorfeld der Maßnahme erfolgte Rodung einiger Platanen erfolgt eine Neupflanzung in gleicher Anzahl.
Da die Baumaßnahme in die öffentliche Verkehrsfläche hineinreicht, können Behinderungen leider nicht vermieden werden. Der EVS bittet die Betroffenen hierfür bereits jetzt um Verständnis und wird bemüht sein, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.
Hintergrund:
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden.
Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regenwetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem sogenannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Kommt mehr Wasser an, als vom Hauptsammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst im Staukanal gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt – in die Blies gelangt.
Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers in die Blies. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in die Blies eingetragen wird, über deren Selbstreinigungsfähigkeit leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet.
Das im Staukanal gespeicherte stärker verschmutzte Abwasser wiederum wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abflusssteuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung Kläranlage St. Wendel abgegeben.