Vorläufiger Jahresrückblick
Die saarländische Wirtschaft hat in diesem Jahr insgesamt nur leicht an Auftrieb gewonnen. Das zeigen die aktuellen Konjunkturdaten des Statistischen Amtes. Allerdings ist festzustellen, dass außergewöhnliche Einflüsse aus dem Industriesektor den diesjährigen Konjunkturverlauf beeinträchtigt haben. Außerhalb der Industrie und auf dem Arbeitsmarkt überwiegen jedoch die positiven Tendenzen.
Wie sich die Saarwirtschaft im nun zu Ende gehenden Jahr im Lichte der amtlichen Statistik präsentiert, zeigen die folgenden Auswertungen.
Konjunktur durch Sondereinflüsse gebremst
Die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes wurde im Jahr 2018 weiterhin von Sondereinflüssen bestimmt, die vor allem die heimische Automobilindustrie („Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“) betrafen. Aufgrund produktionstechnischer Umstellungen im Fahrzeugbau sind seit dem vergangenen Jahr Produktions- und Absatzeinbußen in größerem Maße aufgetreten, die sich auf den gesamten Konjunkturverlauf des Landes auswirkten. In dieser Schlüsselbranche der Saarindustrie sind bei insgesamt rückläufiger Auftragslage die Umsätze der ersten neun Monate 2018 um weitere 1,1 Prozent geschrumpft. Dabei konnte der inländische Absatz noch um 1,9 Prozent zulegen, während die Auslandsnachfrage um 3,3 Prozent zurückging. Parallel dazu fiel die Produktion um 9,0 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Es bleibt zu hoffen, dass der saarländische Fahrzeugbau nach der Umstellungsphase bald wieder Fahrt aufnehmen kann!
Überwiegend positive Ergebnisse werden dagegen aus der saarländischen Stahlindustrie („Metallerzeugung und -bearbeitung“) gemeldet: Mit einer Zunahme der Auftragseingänge um 2,9 Prozent (darunter plus 8,9 Prozent aus dem Inland) und einer Umsatzverbesserung um 3,2 Prozent bei allerdings schwacher Produktionsleistung (- 3,5 %) präsentiert sich die Metallbranche derzeit noch in einer relativ stabilen Verfassung.
Der Maschinenbau zeigt diesmal ein sehr differenziertes Konjunkturbild: Zwar haben die Auftragseingänge dank einer kräftigen Inlandsnachfrage (+ 17,9 %) insgesamt um 7,0 Prozent zugenommen, doch die Produktion fiel um 5,1 Prozent und der Umsatz gar um 9,1 Prozent. Aufgrund der überragenden Vorjahresergebnisse dürfte hierbei auch ein gewisser Niveaueffekt mitspielen.
Diese drei großen Industriezweige erbringen im Saarland fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe, der sich in den ersten neun Monaten 2018 auf 20,8 Mrd. Euro belief. Das waren 0,2 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, wobei das Inlandsgeschäft mit plus 0,4 Prozent besser lief als die Exporte ( 1,5 %). Das Verarbeitende Gewerbe seinerseits hat im Saarland, gemessen an der Bruttowertschöpfung, wegen seiner traditionell hohen Industriedichte einen größeren Anteil an der Gesamtwirtschaft, als dies in den meisten anderen Bundesländern der Fall ist. Gepaart mit der hohen Exportabhängigkeit des Saarlandes fallen Sondereinflüsse hierzulande demnach stärker ins Gewicht als auf Bundesebene.
Insgesamt erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Saarlandes als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung im ersten Halbjahr 2018 nominal noch um 2,6 Prozent (neuere BIP-Ergebnisse liegen zurzeit noch nicht vor). Preisbereinigt bedeutet das ein reales Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Damit verlief die Konjunktur im Saarland sowohl nominal als auch real ungünstiger als in den anderen Bundesländern. Für Deutschland insgesamt wurde die Wirtschaftsentwicklung des ersten Halbjahres nominal auf plus 3,7 Prozent beziffert, real auf 1,9 Prozent.
Bauwirtschaft im Aufwind
Die saarländische Bauwirtschaft kann mit dem bisherigen Jahresverlauf überaus zufrieden sein. Bis zum September sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe aufgrund von Großaufträgen um 22,7 Prozent gestiegen, wodurch der Gesamtumsatz auf ein Plus von 14,2 Prozent kommt. Die Wachstumsimpulse stammen in diesem Jahr vor allem aus dem Wohnungsbau. Auch die öffentlichen Körperschaften dehnten ihre Bautätigkeiten kräftig aus. Insgesamt kann die saarländische Baubranche weiter hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, denn eine beachtliche Zunahme der Baugenehmigungen im Wohnungsbau verspricht anhaltend gute Aussichten.
Handel und Gastgewerbe gestärkt – Außenhandel gedämpft
Die privaten Haushalte zeigten sich in einer weiterhin konsumfreudigen Stimmung. Beim Einzelhandel (ohne Kfz) sorgten sie in den ersten drei Quartalen 2018 für eine Umsatzverbesserung um 2,3 Prozent, während der Handel mit Kraftfahrzeugen trotz der großen Unsicherheiten wegen der Dieselproblematik noch um 8,0 Prozent zulegen konnte. Das Gastgewerbe scheint immer stärker von der zunehmenden Attraktivität des Saarlandes als Tourismusregion zu profitieren, denn es verbuchte bis zum September um 2,9 Prozent höhere Umsätze als im gleichen Vorjahreszeitraum. Auch die Zahlen der Gästeankünfte (+ 0,9 %) und der Übernachtungen (+ 2,8 %) gehen weiter nach oben, sodass die saarländische Tourismusbranche nach den Rekordergebnissen der Vorjahre auch 2018 auf ein weiteres Spitzenjahr hoffen darf.
Der Außenhandel der Saarwirtschaft ist im bisherigen Jahresverlauf lediglich auf der Einfuhrseite gewachsen. Dabei stiegen die Importe bis zum September um 6,2 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro, während die Exporte um 5,2 Prozent auf knapp 11,7 Mrd. Euro zurückgingen. Ursächlich dafür dürfte, wie eingangs geschildert, zu einem großen Teil die unbefriedigende Lage in der Autoindustrie und beim Maschinenbau sein, die beide besonders stark exportorientiert sind.
Die meisten Einfuhren bezieht das Saarland weiterhin aus Spanien und Frankreich mit jeweils über 1,8 Mrd. Euro Importvolumen. Weit abgeschlagen folgen Italien mit 658 Mio. Euro und dann erst das Vereinigte Königreich (Großbritannien) mit 537 Mio. Euro, dessen Lieferungen ins Saarland um fast ein Fünftel eingebrochen sind – eine Vorankündigung für den „Brexit“? Denn auch beim Export hat Großbritannien mit – 11,8 Prozent auf knapp 1,6 Mrd. Euro seine bisherige Spitzenposition wieder an Frankreich (+ 3,3 % auf 1,75 Mrd. Euro) abtreten müssen.
Eingeschränkt wurde auch der Warenaustausch des Saarlandes mit den USA. Die Importe aus den Vereinigten Staaten gingen bis Ende September um 6,1 Prozent auf 362 Mio. Euro zurück, und die Ausfuhren dorthin sanken um 3,7 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro. Dennoch bleiben die USA damit hinter Frankreich und Großbritannien der wichtigste Exportpartner der Saarwirtschaft.
Sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausfuhr stellen die Güter der Fahrzeugindustrie (Fahrgestelle, Karosserien, Motoren sowie fertige Pkw) mit einem zusammengefassten Handelsvolumen von rund 9 Mrd. Euro die weitaus dominierende Warengruppe im saarländischen Außenhandel dar.
Die übrigen Branchen des Dienstleistungssektors lassen im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls überwiegend positive Entwicklungstendenzen erkennen. Dies gilt vor allem für den Bereich „Information und Kommunikation“, die so genannten „Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleister“ sowie das „Gesundheits- und Sozialwesen“.
Weiter zunehmende Beschäftigung
Auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Lage weiter entspannt. Nach vorläufigen Daten der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland Ende September 2018 bei 395 900 Personen, das waren 5 400 Personen oder 1,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Hiervon entfielen 126 600 Arbeitskräfte auf die produzierenden Bereiche einschließlich der Landwirtschaft und 269 300 Beschäftigte auf den tertiären Sektor, also die Dienstleistungen im weitesten Sinne. Personalaufstockungen gab es vor allem in der Immobilienbranche und weiteren Dienstleistungen, bei der Arbeitnehmerüberlassung und auch im Verarbeitenden Gewerbe. Von nennenswerten Arbeitsplatzverlusten war kaum ein Wirtschaftszweig betroffen.
Auf Bundesebene sieht die Arbeitsmarktentwicklung ebenfalls günstiger aus als im Vorjahr. Der vergleichbare Beschäftigtenstand war bis zum September 2018 um 674 700 Personen oder
2,1 Prozent auf 33,4 Millionen gestiegen. Davon hatten 27,2 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz in Westdeutschland. Gegenüber dem Vorjahresstand bedeutet dies ein Plus von 574 900 Stellen oder 2,2 Prozent. In Ostdeutschland erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 101 500 oder 1,7 Prozent auf 6,2 Millionen.
Erneut weniger Arbeitslose
Die Konjunkturentwicklung hat die Arbeitslosigkeit im Saarland wie auch im übrigen Bundesgebiet weiterhin günstig beeinflusst. Hierzulande waren Ende November dieses Jahres 30 062 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 2 547 Personen oder 7,8 Prozent weniger als zur gleichen Vorjahreszeit. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, fiel von 6,3 Prozent auf 5,7 Prozent. Im Reigen der Bundesländer bedeutet dies den 9. Rang für das Saarland.
Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen binnen Jahresfrist um 182 302 auf 2,19 Millionen. Das bedeutet einen Rückgang um 7,7 Prozent. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote sank auf 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 5,3 Prozent. Es besteht nach wie vor ein starkes Ost-West-Gefälle mit 6,3 Prozent in Ostdeutschland und 4,5 Prozent in Westdeutschland. Im Vorjahresvergleich ging die Arbeitslosenzahl im Osten um 9,1 Prozent und im Westen um 7,2 Prozent zurück. 43,3 Prozent der saarländischen Erwerbslosen sind Frauen und 8,1 Prozent sind jünger als 25 Jahre. Von Langzeitarbeitslosigkeit sind 34,4 Prozent aller Arbeitsuchenden betroffen.
Verbraucherpreise – Ein Traumsommer und seine Folgen
Auch in diesem Jahr haben die Mineralölpreise das Verbraucherpreisniveau entscheidend mit beeinflusst. Nachdem sich die Entwicklung im Saarland zum Jahreswechsel 2017/2018 zunächst beruhigt hatte, folgte ein recht kontinuierlicher Anstieg der Inflationsrate, der in Werten von 2,6 Prozent in den Monaten Oktober und November gipfelte. Ein noch höherer Wert wurde zuletzt im November 2011 mit 2,7 Prozent erreicht. Ein Novum war, dass für die Entwicklung der Endverbraucherpreise bei Benzin und Heizöl nicht nur die Rohölpreisentwicklung und Wechselkursschwankungen in der Euro/Dollar-Relation maßgeblich waren, sondern eine weitere Komponente hinzukam, die für hiesige Verhältnisse eher ungewöhnlich ist: So sorgte das extreme Niedrigwasser auf dem Rhein infolge des Jahrhundertsommers dafür, dass es zu Transportproblemen und zeitweise sogar zu Versorgungsengpässen bei Heizöl und Kraftstoffen kam. In der Folge stiegen die Mineralölpreise in den betroffenen Regionen in der Mitte und im Süden Deutschlands deutlich stärker an als im Norden der Republik. Im November 2018 lag der durchschnittliche Heizölpreis im Saarland um fast 50 Prozent über dem Vorjahreswert. An den Tankstellen war das Preisniveau um nahezu 20 Prozent höher als zwölf Monate zuvor. Auf Bundesebene lagen die entsprechenden Vergleichswerte bei nur gut 40 Prozent (Heizöl) bzw. 15 Prozent (Kraftstoffe).
Im Durchschnitt der Monate Januar bis November 2018 bewegten sich die Verbraucherpreise im Saarland um 1,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Über den gesamten bisherigen Jahresverlauf gerechnet fällt der Einfluss der Mineralölpreise geringer aus als am aktuellen Rand. Die Heizölpreise stiegen um 24,3 Prozent und die Kraftstoffpreise um 9,0 Prozent. Lässt man diese beiden Positionen außen vor, errechnet sich eine Jahresinflationsrate von 1,4 Prozent.
Auffällige Veränderungen gab es 2018 auch bei den Nahrungsmitteln. Im Schnitt mussten die Konsumenten 2,6 Prozent mehr ausgeben als im vergangenen Jahr, vor allem für Molkereiprodukte und Eier, zum Teil auch für Obst und Gemüse. In der Hauptgruppe „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ machte der Preisanstieg 3,1 Prozent aus. Tabakwaren verteuerten sich hierbei um 3,9 Prozent und alkoholische Getränke um 1,9 Prozent. Während die Preise für Wein mit plus 0,2 Prozent nur unwesentlich über dem Vorjahresniveau lagen, wurde Bier mit plus 3,4 Prozent spürbar teurer.
Das Segment mit dem höchsten Gewicht in der Verbraucherpreisstatistik ist der Bereich „Wohnen“ einschließlich Nebenkosten. Knapp ein Drittel ihres Gesamtbudgets (32 %) wenden die privaten Haushalte hierfür auf. 21 Prozent entfallen auf die reinen Wohnungsmieten (einschließlich Mietwert von selbst genutztem Wohneigentum), 11 Prozent der Gesamtausgaben machen Wohnnebenkosten wie Energie, Wasser, Abwasser, Müllabfuhr, Instandhaltung und Reparaturen sowie andere wohnungsnahe Dienstleistungen aus. Aufgrund ihres hohen Gewichts wirken sich die reinen Wohnungsmieten mit einem Anstieg von 0,8 Prozent mäßigend auf die Inflationsrate aus. Dafür haben die Energiekosten mit einem Plus von 3,5 Prozent die Konsumspielräume der Haushalte deutlich stärker eingeschränkt. Dieser Anstieg geht aber fast vollständig auf die erwähnten Verteuerungen beim Heizöl zurück und traf daher nicht die gesamte Bevölkerung. Der Strompreis blieb hingegen nahezu konstant (+ 0,2 %), bei den Gaspreisen wurde sogar ein moderater Rückgang um durchschnittlich 1,0 Prozent festgestellt. Die Preise für feste Brennstoffe wie Kohlebriketts, Brennholz oder Holzpellets stiegen um 2,0 Prozent und die Umlagen für den Betrieb von Zentralheizungen und Fernwärme erhöhten sich um 2,2 Prozent.
Der Bereich „Verkehr“ weist mit einem Plus von 3,8 Prozent eine überdurchschnittliche Verteuerung aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist der erwähnte Anstieg der Kraftstoffpreise um durchschnittlich 9,0 Prozent. Dagegen sind die Verkehrsdienstleistungen im Schnitt nur um 1,1 Prozent teurer geworden. Fasst man die für den Betrieb eines Kraftfahrzeuges entstehenden Ausgabepositionen zu einem Kraftfahrer-Preisindex zusammen, so errechnet sich hierfür ein durchschnittlicher Preisanstieg von 3,8 Prozent gegenüber 2017. Dieser Index hat sich im Vergleich zum Basisjahr 2010 um insgesamt 8,6 Prozent erhöht, das heißt, im Vergleich zu den gesamten Lebenshaltungskosten mit einem Plus von 10,9 Prozent fiel dieser Anstieg unterdurchschnittlich aus.
Der Bereich „Nachrichtenübermittlung“ hat sich im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent verbilligt. Preiswerter wurden sowohl Telekommunikationsgeräte (- 0,6 %) als auch die einschlägigen Dienstleistungen (Post- und Kurierdienste: – 0,1 %, Telekommunikationsdienstleistungen: – 0,8 %). In den anderen Ausgabebereichen lagen die durchschnittlichen Teuerungsraten zwischen 0,8 Prozent (Bekleidung und Schuhe) und 2,0 Prozent (Bildungswesen).
Mehr Betriebsgründungen und Betriebsstilllegungen
Die Entwicklung der Gewerbeanzeigen gibt Auskunft darüber, wie sich auf den einzelnen Märkten der Strukturwandel vollzieht. Von Januar bis September 2018 verzeichneten die saarländischen Städte und Gemeinden 5 123 Anmeldungen von neuen Geschäftstätigkeiten. Darunter waren 1 044 Betriebsgründungen. Auf der anderen Seite gab es 4 580 Abmeldungen, wobei in 839 Fällen eine vollständige Betriebsaufgabe vorlag. Damit hat sich die Zahl der Betriebsgründungen im Vorjahresvergleich um 12,1 Prozent erhöht, die der Betriebsstilllegungen um 5,7 Prozent. Die meisten An- und Abmeldungen vollzogen sich in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungen.
Mehr Betriebsgründungen und Betriebsstilllegungen
Die Entwicklung der Gewerbeanzeigen gibt Auskunft darüber, wie sich auf den einzelnen Märkten der Strukturwandel vollzieht. Von Januar bis September 2018 verzeichneten die saarländischen Städte und Gemeinden 5 123 Anmeldungen von neuen Geschäftstätigkeiten. Darunter waren 1 044 Betriebsgründungen. Auf der anderen Seite gab es 4 580 Abmeldungen, wobei in 839 Fällen eine vollständige Betriebsaufgabe vorlag. Damit hat sich die Zahl der Betriebsgründungen im Vorjahresvergleich um 12,1 Prozent erhöht, die der Betriebsstilllegungen um 5,7 Prozent. Die meisten An- und Abmeldungen vollzogen sich in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungen.
Wieder mehr Unternehmensinsolvenzen
Nachdem 2017 im Saarland mit 245 Unternehmensinsolvenzen der tiefste Wert seit Einführung des neuen Insolvenzrechts im Jahre 1999 erreicht worden war, deutete sich anschließend wieder eine Verschlechterung an. Bis Ende September 2018 wurden 195 Verfahren gemeldet; das sind zwar 24 Verfahren oder 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, aber immer noch deutlich weniger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Eine besonders starke Zunahme an Insolvenzen war im Baugewerbe (+ 64 %) zu beobachten; mit 36 Verfahren liegt es nun gleichauf mit dem Handelssektor an vorderster Stelle der Wirtschaftszweige mit den meisten Insolvenzen.