Gleich zweimal ist Ferdinand Schmalz in der kommenden Woche in der sparte4 zu erleben. Einmal liest der Österreicher, der »Dosenfleisch« schrieb, in der Reihe »Spartensprecher« seinen neuen Text »Schlammland Gewalt«, und einen Tag später ist er Gast beim Nachgespräch der »Dosenfleisch«-Inszenierung.
»Spartensprecher« am Donnerstag, 21. November 2019, um 20 Uhr sparte4:
Bierzeltluft, Brathendl und Blasmusik: In dieser Atmosphäre spielt der neue Text des Bachmann-Preisträgers Ferdinand Schmalz. Im Bierzelt wird all das ausagiert, was den dörflichen Alltag sonst latent durchzieht. Dort werden Grenzen überschritten, Probleme klar beim Namen benannt, Träume ausgelebt, der tierischen Natur freien Lauf gelassen …
In seinem Prosatext »Schlammland Gewalt« beschreibt Ferdinand Schmalz, Experte für die Untersuchung der österreichischen (und deutschen) Gewaltverhältnisse, deren Alltäglichkeit und Normalisierung, den Exzess eines Dorffestes. Er findet für die latente Brutalität des dörflichen Alltags sowohl eine drastische Sprache wie auch Bilder, die in diesem Ereignis handfest werden. Ein Text über Deutschland, über Österreich, über die »Bluturenge« (Marx) der Provinz.
Packende »Dosenfleisch«- Inszenierung mit anschließendem Nachgespräch, am Freitag, 22. November 2019, um 20 Uhr, sparte4
Thriller von Ferdinand Schmalz
Die Autobahn. Ewiger Fluss, bis es mal wieder kracht. Seit einiger Zeit passieren an einer Stelle seltsame Unfälle. Am Rastplatz daneben will ein Versicherungsangestellter der Zufälligkeit auf den Grund gehen. Er trifft dort Jayne, die früher Schauspielerin war, und Beate, die Tankstellenbesitzerin, deren Elternhaus dem Autobahnbau weichen musste. Er entdeckt schnell, dass die beiden Frauen etwas zu verbergen haben, hat sich aber bereits verliebt … Und dann ist da noch der Fernfahrer, der wegen einem verunglückten Lastwagen voll Dosenfleisch
halten muss. Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz reflektiert in seinem durchkomponierten Thriller mit viel Sprachwitz und philosophischen Pointen unser Leben auf der Autobahn und den Rausch der Geschwindigkeit mit seiner ganzen Fatalität.
Zum Autor:
Ferdinand Schmalz (* 1985 in Graz), aufgewachsen in Admont in der Obersteiermark, studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Wien und absolvierte den Lehrgang Forum Text in Graz. Gleich mit seinem ersten Stück AM BEISPIEL DER BUTTER (uraufgeführt am Schauspiel Leipzig) erhielt er 2013 den Retzhofer Dramapreis, wurde 2014 für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert, zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt und mit dem Wiener Dramatik Stipendium ausgezeichnet. Sein zweites Stück DOSENFLEISCH eröffnete 2015 in einer Inszenierung des Burgtheaters die Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin und wurde 2016 ebenfalls zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. DER HERZERLFRESSER (uraufgeführt am Schauspiel Leipzig) wurde u.a. vom Deutschen Theater Berlin und vom Wiener Burgtheater nachgespielt, der RBB produzierte den Text als Hörspiel. Mit der THERMALE WIDERSTAND (uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich) wurde Ferdinand Schmalz 2017 erneut nach Mülheim eingeladen. Im selben Jahr wurde ihm außerdem der Kasseler Förderpreis Komische Literatur verliehen. 2018 wird seine Adaption des Jedermann von Hugo von Hofmannsthal mit dem Titel JEDERMANN (STIRBT) im Großen Haus des Burgtheaters uraufgeführt. Ferdinand Schmalz lebt in Wien.
Karten Vorverkaufskasse, Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken Montag bis Freitag: 10 – 18 Uhr,
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