StartPanoramaErneut Baumfällungen für Siedlungsbau in Saarbrücken –trotz Klimanotstand!

Erneut Baumfällungen für Siedlungsbau in Saarbrücken –
trotz Klimanotstand!

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Bereits im Juli 2021 stellte der BUND Saarbrücken fest, dass Baumfällungen und Versiegelungen von Grünflächen für Zwecke des Siedlungs- und Gewerbebaus in Zeiten des Klimanotstandes nicht mehr hinnehmbar sind und forderte eine komplette Neubetrachtung aller Bauvorhaben in Saarbrücken.

Trotzdem hat die Stadt Saarbrücken nach mehrheitlichem Beschluss des Stadtrates einer weiteren Komplettrodung von 2,1 Hektar Wald an der Straße „Im Füllengarten“ im Stadtteil Burbach zugestimmt. Die Rodung dort begann am 30.01.2023.

„Das Gebiet gleicht seit einigen Tagen einer trostlosen Wüste“ so Karsten Bach vom BUND Saarbrücken, der vor Ort war und sich das ökologische Desaster anschaute.

Der Ausgleich für den hier verloren gegangenen Wald wird nach Information aus dem Umweltministerium (Landesforstbehörde) mit einer Neuanpflanzung an einer Stelle im nördlichen Saarland erfolgen.

„Dass diese Neuanpflanzung von Bäumen im nördlichen Saarland den Menschen in Saarbrücken überhaupt nichts an Erleichterung in den Hitzesommern bringt, liegt auf der Hand“, ergänzt Ronald Maltha vom BUND, der in 2021 eine ausführliche Stellungnahme für den BUND zu dem geplanten Bauvorhaben verfasste und bereits damals auf die heute sichtbaren Folgen einging.

„Was hier noch eine besondere Rolle spielt“, so Maltha, „ist die Tatsache, dass diese Waldrodungen und die jetzt anstehenden umfangreichen Baumaßnahmen mit Lärm, Staub und Verkehr auch das unmittelbar angrenzende Pflegeheim betreffen. Auch darauf sind wir in unserer Stellungnahme ausführlich eingegangen. Dabei sind Pflegeheime und Krankenhäuser besonders schutzwürdige Zonen vor Immissionen jeglicher Art“, so Maltha.

Schattenspendende Bäume, ein Spaziergang im angrenzenden Wäldchen, ein ganzer Erholungsraum sind nun unwiederbringlich verloren. „Wir akzeptieren natürlich Baumfällungen, wenn sie wegen der unmittelbaren Verkehrssicherheit notwendig sind oder kranke Bäume durch Windbruch gefährdet sind, umzustürzen. Das gehört zur normalen Baumpflege bzw. der Verantwortung einer Stadt“, so Maltha. „Fällungen, wie hier am Füllengarten hingegen mit 2,1 Hektar, nur um damit Bauland zu gewinnen, fallen dagegen völlig aus dem Rahmen und gehören in vielen Städten in Deutschland schon lange nicht mehr zur einer zukunftweisenden nachhaltigen Bauplanung.“

Das städtebauliche Konzept sieht für das Teilareal, in dem sich die Grünflächen mit dem Baumbestand befanden, eine Einfamilienhausbebauung mit teilweise Doppelhäusern vor.

Damit zählt Saarbrücken zu einer der letzten Städte in der Bundesrepublik Deutschland, wo für die Errichtung von Einfamilienhäusern noch Wald gerodet und versickerungsfähige Grünflächen geopfert werden, so der BUND.

Andere Städte nutzen dagegen Industriebrachflächen, Leerstehende oder verfallenen Gebäude, Baulücken (in Saarbrücken gibt es etwa 1000 davon) und natürlich Aufstockungen bestehender Gebäude.

Quelle: BUND Saar

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