Saarbrücken (ots) – Eine Wohnung in Saarlouis war heute (17.02.2021) Ziel der Ermittler im Fall des 1991 bei einem Feuer zu Tode gekommenen 27-jährigen Samuel Yeboah aus Ghana.
Am späten Nachmittag erschienen Mitarbeiter_innen der Abteilung „Polizeilicher Staatsschutz“ des Landespolizeipräsidiums Saarland mit einem
Durchsuchungsbeschluss des Ermittlungsrichters aus Karlsruhe an der Adresse in Saarlouis. Von der Durchsuchung bei einer nicht verdächtigten Person erhofft sich der Generalbundesanwalt weitere Hinweise in dem wieder aufgerollten Verfahren.
Zum Hintergrund:
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 19. September 1991, wurde ein Brandanschlag auf das als Asylbewerberheim genutzte ehemalige Gasthaus „Weißes Rößl“ in der Saarlouiser Straße 53 in Saarlouis-Fraulautern verübt. Dabei kam ein 27 Jahre alter Mann aus Ghana in den Flammen ums Leben. In dem Haus befanden sich zum Zeitpunkt des Brandanschlags 23 Menschen. Dreißig Jahre blieben die Hintergründe der Tat ungeklärt.
Aufgrund neuer Hinweise und wiederaufgenommener intensiven Ermittlungen wird zwischenzeitlich von einer rechtsextremistischen, fremdenfeindlichen Tat ausgegangen. Das Verbrechen reiht sich ein in eine Serie von Brand- und Sprengstoffanschlägen auf Asylbewerberunterkünfte Anfang der 90er Jahre im Raum Saarlouis.
Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt
Für Hinweise, auch anonyme, stehen weiterhin, neben der Rubrik „Hinweis aufgeben“ im Portal der Onlinewache des Landespolizeipräsidiums unter www.onlinewache.saarland.de, das eigens dafür geschaltete Hinweistelefon (0681/962-5555) und das Postfach „101809“ in 66018 Saarbrücken zur Verfügung.
Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.