Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat gestern, am 28. Juni, erstmals im Stadtteil Burbach Stolpersteine verlegt. Die beiden Stolpersteine erinnern an die Schicksale von Mathias Levy und Heinrich Barth, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten fliehen mussten und sich gegen das Regime wehrten.
Oberbürgermeister Uwe Conradt betonte bei der Verlegung: „Mit den Stolpersteinen im Saarbrücker Westen weisen wir auf Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus an den Orten hin, mit denen sie verbunden waren. Auch die jüdischen Familien, die in Burbach wohnten, dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“
Mathias Levy, ein jüdischer Kaufmann, lebte seit 1918 in der heutigen Hochstraße 147. Nach der Saarabstimmung 1935 suchte er mit seiner Familie in Frankreich Schutz vor dem nationalsozialistischen Terror und starb 1940 in Moulins an den Folgen der Flucht. Heinrich Barth, in der Bergstraße 27 geboren, emigrierte 1935 ebenfalls nach Frankreich und kämpfte dort gegen das nationalsozialistische Deutschland. Nach seiner Befreiung aus einem Konzentrationslager im Jahr 1945, wurde er 1948 Bürgermeister von Saarbrücken.
Die Mitarbeiter des Amts für Straßenbau und Verkehrsinfrastruktur der Landeshauptstadt haben die Steine verlegt. Oberbürgermeister Uwe Conradt begrüßte an beiden Orten die anwesenden Gäste und dankte Margret Berwian von der CDU-Stadtratsfraktion sowie der SPD Burbach, die die Patenschaften für die Stolpersteine übernommen hatten.
Die Verlegung der Stolpersteine ist Teil einer umfangreichen Aktion im Jahr 2023. Der Saarbrücker Stadtrat hatte bereits die Verlegung von insgesamt 29 Stolpersteinen beschlossen, von denen bereits im Mai 22 in Malstatt verlegt wurden. Weitere Verlegungen sind im Juli vorgesehen.
Seit 1992 werden durch den Künstler Gunter Demnig Stolpersteine verlegt, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. In Saarbrücken wurden die ersten Stolpersteine im Jahr 2010 verlegt. Ausführliche Biografien von Mathias Levy und Heinrich Barth können auf der Website der Stadt Saarbrücken nachgelesen werden.